Ev.-Luth. Kirchengemeinde Lichtenhagen Dorf - GemeindelebenGemeindereisen


Reisebericht Südafrika - 31.8.-11.9.2023

Alle Bilder Dr. Ulrike Bulnheim (die Reihenfolge ist Internet-technisch bedingt nicht ganz richtig, der Fehler wird noch behoben)

Am 31. August machte sich unsere Reisegruppe auf den langen Weg nach Südafrika. Unsere erste Station sollte Durban sein. Im Zug Richtung Hamburg und auf dem Hamburger Flughafen hatten wir genügend Zeit, um uns näher kennenzulernen. Mit unserer Pastorin Anke Kieseler reisten 23 abenteuerlustige Gemeindemitglieder und deren Freunde. Nachdem wir in London angekommen waren, erfuhren wir, dass es für unseren Flug nach Johannesburg keine Crew gab, so mussten wir eine Nacht in London bleiben. Mit über 14 Stunden Verspätung kamen wir am 1. September kurz vor Mitternacht in Johannesburg an. Unsere müde Truppe wurde am Flughafen herzlich von unserer deutschen Reiseleiterin Gesa Mackeprang begrüßt, die uns in unser Hotel brachte. Da wir den Anschlussflug nach Durban verpasst hatten, ging es am nächsten Morgen per Bus weiter Richtung St. Lucia. Die lange Busfahrt führte uns durch verschiedene Kulturkreise und wir entdeckten bereits viele landschaftlich interessante Gegenden. Die Fahrt wurde dank Gesa kurzweiliger als gedacht, da sie uns vieles über Südafrikas Geschichte, Kultur, Wirtschaft und Politik berichten konnte. An jedem Bus-Stopp sorgte sie für kleine Überraschungen, die unsere müden Lebensgeister wieder erwachen ließen.
Unser Busfahrer Joseph brachte uns sicher an unser erstes Ziel St. Lucia, wo Gesa uns die Begegnung mit Nilpferden versprach. Im Hotelgarten warnen Schilder vor den Nilpferden, die nachts auf Futtersuche durch die Straßen wandern. Was viele nicht wissen: die doch eher träge aussehenden Nilpferde sind die gefährlichsten Säugetiere Afrikas. Kein anderes Tier ist so aggressiv wie das Nilpferd und wer einem begegnet, sollte um sein Leben rennen. Da ein Nilpferd schon mal ein Tempo von 50 km/h und das über eine längere Distanz erreichen kann, war es doch sicherer, nachts im Hotel zu bleiben. Am nächsten Morgen konnten wir beim Frühstück im Hotelgarten bereits die grünen Meerkatzen beobachten, die aus einem Hotelzimmer Kaffeeweisser stibitzt hatten. Nun konnte unser Urlaub also beginnen. St. Lucia war der perfekte Ausgangspunkt für unsere Bootstour in den iSimangaliso Wetland Park, dem ersten UNESCO Weltnaturerbe-Park in Südafrika, wo wir unsere ersten Nilpferde sahen. Außerdem machten wir einen Ausflug an den Indischen Ozean, wo sich die besonders Mutigen in die Fluten stürzten. Ein Höhepunkt war der sonntägliche Besuch eines Gottesdienstes in einem Zuludorf, wo uns der Gesang der Kinder der Sonntagsschule, begleitet von afrikanischen Trommeln, begrüßte. Das war ein sehr anrührender Moment für uns.

Am nächsten Morgen ging es dann per Bus weiter zu einem Hospital, was von der Schweizerin Nicoliene geführt wird. Wir konnten deren Naturheilkonzept kennenlernen, uns mit den Ärzten unterhalten und den Heilkräutergarten besichtigen. Gleichzeitig wurde einer unserer Mitreisenden geholfen und ich durfte übersetzen und dadurch miterleben, wie die Ärzte arbeiten. Das war sehr beeindruckend. Anschließend fuhren wir weiter nach Hluhluwe, wo uns unsere erste Safari in das älteste Tierschutzgebiet Südafrikas, den Hluhluwe-iMfolozi-Park erwartete. Er liegt mitten im zentralen Zululand in der Region Kwazulu-Natal und ist besonders berühmt wegen der großen Population an Nashörnern. Im Gegensatz zu anderen Nationalparks haben die Nashörner hier noch ihre langen Hörner. Diese sind sehr begehrt und inzwischen mehr wert als Gold. Die Nashörner werden von Wilderern gejagt und nur wegen des Horns getötet, weil man ihren Hörnern medizinische Wirkung nachsagt, wie Fiebersenkung oder sogar die Heilung von Krebs. Es hat sich aufgrund seines hohen Wertes zu einem Statussymbol entwickelt. Dabei besteht ein Nashorn-Horn genauso wie menschliche Fingernägel aus nichts weiter als Keratin. Um Nashörner zu schützen, wird ihnen z.B. im Kruger Nationalpark das Horn vorsorglich abgesägt.
Aber nicht nur Nashörner konnten wir im Hluhluwe-iMfolozi-Park entdecken, wir sahen neben den Nashörnern u.a. auch Warzenschweine (die Pumbaas aus König der Löwen), Impalas, Elefanten und Büffel. Mein erster gesichteter Elefant war mein absolutes Highlight und ich wie beseelt. Aber auch die Giraffen, die einfach immer majestätisch wirken, sind - wenn sie durch die Savanne schreiten- für mich die absoluten Topmodels. Nach dieser großartigen Safari ging es zurück zum Hotel, wo wir den Abend mit einem gemütlichen Beisammensein ausklingen ließen. In unserer Gruppe habe ich mich im Übrigen immer sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt.
Am darauffolgenden Tag besuchten wir ein Zulu Dorf und lernten viel über die Traditionen der Zulus. Unser Gastgeber führte uns durch das Anwesen seiner Eltern, wo er noch als unverheirateter Mann lebt. Er berichtete, wie schwierig es für ihn sei, seine Hochzeit zu finanzieren. Er benötigt bereits Jahre, um insgesamt 11 Kühe zu erwerben, die der Brautvater verlangt. Interessant war auch das Rundhaus der Ahnen. Nach dem Tod wird sofort dafür gesorgt, dass sich die Seelen der Verstorbenen in der Hütte der Ahnen niederlassen. Die Zulu glauben, dass diese nun auf einer spirituellen Ebene leben und als Schutzengel und Vermittler zwischen Gott und den Menschen fungieren. Die Seelen der Ahnen werden regelmäßig in das irdische Leben einbezogen, um Rat gefragt, geehrt und ihnen werden vom Familienoberhaupt auch Opfergaben dargebracht.
Am nächsten Tag verließen wir Südafrika in Richtung Eswatini, früher bekannt als Swasiland. Das Königreich inmitten von Südafrika gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Die meisten Menschen leben von weniger als einem Euro am Tag. Der König hingegen lebt in Saus und Braus. Er hat sich zum Beispiel zu seinem 50. Geburtstag 50 BMW geschenkt und wählt jedes Jahr beim traditionellen Schilfrohrtanz eine neue Ehefrau. HIV ist in diesem Teil der Erde das größte Problem, dies ist allerdings grenzübergreifend und gilt auch für Südafrika. Obwohl arm, so war Swasiland unserer Ansicht nach sauberer als Südafrika. Unsere Safari durch das Mkhaya Wildlife Resort im Zentrum von Swasiland war ebenfalls ein besonderes Erlebnis. In Eswatini werden Nashörner besonders geschützt. Wilderer werden in einem schnellen Prozess sofort verurteilt und erhalten lange Strafen. Die Menschen hier sind stolz darauf, dass sie die Nashornpopulation wieder zum Wachsen gebracht haben. Wir waren jedenfalls beeindruckt von den Nashörnern, wir konnten sogar eine Auseinandersetzung zwischen zwei Nashornbullen beobachten.
Nach diesem ereignisreichen Tag reisten wir am nächsten Morgen weiter in Richtung Kruger Nationalpark. Er ist der älteste Nationalpark in Südafrika und wurde 1898 von Paul Kruger gegründet. Bereits damals erkannte man, dass die wilden Tiere einen Schutzraum brauchen, denn sie waren bereits vom Aussterben bedroht. Allerdings richtete Kruger als damaliger südafrikanischer Präsident den Park eher zu seinem Nutzen ein, um selbst privat darin auf Großwildjagd gehen zu können. Der Park liegt im Nordosten von Südafrika und erstreckt sich bis nach Mosambik. Er ist das größte Natur- und Wildschutzgebiet Südafrikas und hat eine Fläche, die ungefähr so groß ist wie Mecklenburg-Vorpommern. Anstelle um den Park herum zu fahren, wie es geplant war, um zu unserem nächsten Hotel zu gelangen, reisten wir auf Vorschlag von Gesa mit unserem Reisebus durch den Park. Das war eine sehr gute Entscheidung, denn so konnten wir bereits von der Straße aus viele Tiere sichten. Dies war ein toller Auftakt, der mit dem Überqueren des Krokodilflusses zu Fuß begann. Ich habe noch nie so viele Krokodile auf einmal in einer so beeindruckenden Natur gesehen. Für den nächsten Tag war dann eine Ganztagessafari geplant. Bereits 6 Uhr morgens konnten wir den Sonnenaufgang vor den Toren des Kruger Nationalparkes genießen. Anschließend wurden wir auf drei Safarifahrzeuge aufgeteilt und fuhren in der morgendlichen Kühle warm eingemummelt in den Park. Das Ziel vieler Safari-Gäste ist es, die „Big Five“ zu sichten: Löwe, Elefant, Büffel, Nashorn und Leopard. Diesen Namen erhielten sie vor langer Zeit von Großwildjägern, da diese Tiere am schwersten zu erlegen waren. Zum Glück wird heute nur noch mit der Kamera auf Jagd gegangen. Wir hatten das große Glück, alle der „Big Five“ zu sichten, ein Leopard und 4 Löwinnen auf einer Sandbank machten unser Quintett komplett. Aber für mich sind die Giraffen und die zahlreichen Antilopen, die Zebras, Pumbaas und Hyänen sowie die bunte Vogelwelt ebenso beeindruckend gewesen.
Dann war auch bereits der letzte Tag unserer schönen Reise angebrochen, diese letzte Etappe verbrachten wir auf der Panorama-Route. Diese bot uns einige spektakuläre landschaftliche Höhepunkte und Ausblicke. Nachdem wir die alte Goldgräberstadt Pilgrim besucht hatten, wo im Fluss noch immer einige eifrige Schürfer am Werk waren, legten wir den nächsten Stopp am Aussichtspunkt God`s Window ein. Vermutlich heißt er Gottes Fenster, weil man von hier oben das Gefühl hat, die ganze Welt zu überblicken. Unser nächstes Ziel waren die Bourke`s Luck Potholes, beeindruckende Felsformationen, die durch das Wasser entstanden sind, das sich über Jahrhunderte seinen Weg durch die roten Sandsteinfelsen gegraben hat. Hier beginnt auch der berühmte Blyde River Canyon, der drittgrößte Canyon der Welt. Danach besuchten wir die Three Rondavels, dies war für mich der schönste und spektakulärste Aussichtspunkt entlang der Panorama-Route, den ich gar nicht wieder verlassen mochte. Der Name Three Rondavels heißt übersetzt drei Rundhütten, weil die Felskette aussieht wie die typischen Rundhütten der Zulus. Nach dem Besuch der Lissabon Wasserfälle ging es dann hoch hinauf zu den Misty Mountains, wobei wir durch weite Nadelwälder fuhren. Am nächsten Morgen reisten wir leider schon zurück nach Johannesburg. Zum Glück verlief unsere Rückreise glatt und ohne Hindernisse oder verlorenes Gepäck.
Insgesamt war es für mich eine erlebnisreiche Reise in einer wunderbaren Gemeinschaft, die sich auch in den schwierigen Situationen wie der Anreise gegenseitig unterstützte. Unsere Reiseführerin Gesa hatte für uns immer ein offenes Ohr und ich war sehr beeindruckt über ihre umfassenden Südafrika-Kenntnisse, egal ob es Fragen zur Politik, Wirtschaft, Natur oder Kultur waren, sie konnte uns alle Fragen umfassend und kurzweilig beantworten. Joseph unser Fahrer, brachte uns sicher an jedes Ziel, was bei den Straßenverhältnissen in Südafrika keine Selbstverständlichkeit war. Natürlich ist so eine Reise auch anstrengend, wir waren fast jeden Tag in einem anderen Hotel und lebten mehr oder weniger aus dem Koffer. Südafrika ist ein armes Land und man sollte einige Sicherheitsregeln beachten. So waren wir u.a. immer zu zweit unterwegs und blieben möglichst in der Gruppe, trugen keinen wertvollen Schmuck und waren wachsam beim Geld abheben.
Schön wäre es gewesen, wenn wir vom Reisebüro KulturenLeben Ludwig bereits vorab unseren endgültigen Reiseplan gehabt hätten. Dann wären wir besser auf die weiten Busfahrten vorbereitet gewesen und nicht so enttäuscht, dass wir nicht, wie versprochen, in einer Lodge im Kruger Nationalpark übernachten konnten. Gern wären wir auch einmal längere Zeit zur Erholung in einem Hotel geblieben, was auch möglich gewesen wäre, denn die Unterkünfte Ghost Mountain und A New Hotel waren nur knapp 45 Minuten voneinander entfernt und hätten eventuell auch kombiniert werden können. Leider ist uns durch die Anreise auch ein Urlaubstag verloren gegangen, da hätte ich mir gewünscht, dass das Reisebüro uns neue Flüge nach Durban gebucht hätte. British Airways werde ich erst einmal nicht mehr fliegen, da unser Fall kein Einzelfall war, denn British Airways hat häufiger mit Verspätungen und Annullierungen zu kämpfen.
Gesine Witt, Reiseteilnehmerin

Literatur
lebensrückblickbiografie.ch/aktuelles/die-traditionen-der-zulu/
www.wwf.de/themen-projekte/bedrohte-tier-und-pflanzenarten/nashoerner/fakten-ueber-die-bedrohten-riesen
www.unterwegsunddaheim.de/2018/09/koenigreich-swasiland-oder-eswatini-lohnt-sich-ein-abstecher-nach-eswatini/
www.youtube.com/watch


Reisebericht Namibia - 23.8.-5.9.2019

Reiseeindrücke von der Namibia-Rundreise der Lichtenhäger Kirchengemeinde mit Frau Pastorin Kieseler

„Reisen veredelt den Geist und räumt mit unseren Vorurteilen auf“, schrieb Oscar Wilde. Recht hat er!

Zurück von dieser wunderbaren Namibia-Reise, muss ich erst einmal wieder „ankommen“, meine vielen Eindrücke und Erlebnisse gedanklich ordnen (desgleichen die unzähligen Fotos!) und mich langsam wieder in den normalen Alltag schicken. Die heutigen Reisen sind so intensiv, straff organisiert und vollgepackt mit Programmpunkten, dass ich überall die Empfindung habe, noch länger bleiben, noch mehr hinterfragen und noch gründlicher schauen zu wollen. Das wird nun peu à peu durch die „Nacharbeit“ zu Hause erledigt.

Was haben wir für unglaublich schöne Begegnungen gehabt, sowohl mit Menschen als auch mit Tieren, und was für grandiose Landschaften breiteten sich jeden Tag vor uns aus.

Besonders die Harmonie der Farben hat mich beeindruckt; man könnte von einer Reise in SEPIA sprechen, changierend von hellem Gelbbraun bis zum kräftigsten Ocker – und inmitten dieser Kulisse die schönsten Farbtupfer, die man sich denken kann - in Gestalt von Menschen, Tieren und Pflanzen!

Ich denke an die prächtig gewandeten Herero-Frauen mit ihrem charakteristischen Kopfputz (10 m Stoff pro Tracht!), die wunderschöne farbenprächtige Stofftaschen anboten, an die Himba – Frauen, die von oben bis unten mit einer Ockerpaste eingecremt sind und sich traditionell mehr mit Schmuck als mit Textilien bekleiden (wobei jede Halskette, das „Fellkrönchen“ auf dem Kopf, die Frisur und die Beinreifen Auskunft über ihren persönlichen und gesellschaftlichen Status geben) und bunten Schmuck aus Hölzern, Samen und kleinen Glasperlen herstellen.


Ich denke an Hilda, die uns – traditionell farbenfroh gekleidet und äußerst kenntnisreich – durch ein Owambo-Museumsdorf führte und Sitten und Gebräuche erklärte. Z. B. die Herstellung von Marula-Bier (für die Frauen), die vielseitige Verwendung der Früchte der Makalani-Palme (pflanzliches Elfenbein genannt) und die Bedeutung des Mopane-Baums, dessen Holz so wichtig als Baumaterial für die Hütten und Kraalzäune und dessen Laub Nahrung der Mopane-Raupe ist, die als eiweißreiche Delikatesse gehandelt wird (ich habe sie probiert!) und deren Kokon für die Produktion von Wildseide genutzt wird. Überhaupt wird alles, was die oft nur karge Natur zu bieten hat, aufs Beste ausgenutzt. Erfindungsreich werden viele Altstoffe unterschiedlichen Materials recycelt, wie wir es im Frauenprojekt „Penduka“ in Windhoek sehen konnten. Neben wunderschönen Stick – und Batikarbeiten mit phantasievollen ethnischen Mustern werden dort u. a. Glasperlen aus Altglas hergestellt.


Und ich denke an Anna, diese bewundernswerte und uneigennützige Frau, die den Bishop-Kameeta-Kindergarten in Windhoek führt und dafür ihr eigenes Heim zur Verfügung gestellt hat. Waisen zwischen 4 Monaten und 28 Jahren finden dort ein Zuhause. Ich glaube, jedem von uns ging das Herz auf angesichts der fröhlich mit den mitgebrachten Luftballons spielenden Kinder.

„Tierischer“ Höhepunkt war natürlich der Besuch des Etosha-Nationalparks. Mit Argusaugen entdeckte unser Reiseleiter Issy auch noch das verborgenste Getier und wusste alles zu benennen, was dort kreuchte, fleuchte, stampfte und sprang. Es war ein wunderbares Erlebnis, die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten. Wir hatten das Glück, von den „Big 5“ 4 zu sehen: Löwe, Leopard, Elefant und Nashorn (Büffel kommen im Park nicht vor). Ein Aufschrei des Entzückens beim Auftauchen der ersten Giraffe …, nach 2 Tagen dann schon nur noch ein normales Vorkommnis.

Weitere Highlights unserer Reise: die Fahrt in die Wüste Namib mit den berühmten ockerfarbenen Dünen so weit das Auge nur reicht, die Besichtigung der Felsgravuren in Twyfelfontein und die Besteigung des Waterbergplateaus, die uns allerhand hand- und trittfeste Kletterkünste abverlangte. Die Aussicht über die schier endlose Weite von dort oben war der Lohn dafür.


Es gäbe noch so viel zu erwähnen …  
… vielleicht den für mich berührendsten Moment: ein kleines Mädchen im Himba-Dorf bat mich um Wasser. Natürlich gab ich ihm sofort meine Flasche, die zum Glück noch fast voll war. Noch heute ärgere ich mich darüber, dass wir nicht an diese einfache Kostbarkeit als Gastgeschenk gedacht hatten.

Einen wunderschönen und entspannten Reiseausklang hatten wir am letzten Vormittag in einer geradezu paradiesisch anmutenden Lodge. Angesichts der dort friedlich auf dem Gras weidenden Tiere unterschiedlichster Gattungen war ich als Biologin einfach nur begeistert und als Chorsängerin ging mir die Passage aus Haydns „Schöpfung“ nicht aus dem Kopf: “Mit Staunen sah das Wunderwerk der Erdenbürger (im Original Himmelsbürger) frohe Schar“ …  


Frau Pastorin Kieseler sei herzlicher Dank gesagt für die Initiation und Leitung der Reise und die allmorgendlichen wundervollen Geschichten zur Einstimmung auf den Tag. Dank auch höheren Orts, dafür, dass wir alle unbeschadet und innerlich reicher wieder zu Hause angekommen sind.  
Ulrike Bulnheim

98 Bilder der Namibia-Reise


Reisebericht Kuba, 2.2.-16.2.2018

Der Bericht wurde geschrieben und die Bilder passend ausgesucht von Volker Groll. Herzlichen Dank.

Am 02.02.2018 startet unsere „altbekannte“ Reisegruppe – mit nur einigen „Frischlingen“ - zu einer Entdeckungsreise nach Kuba. Um 3.45 Uhr treffen sich die überwiegenden Teilnehmer an der Kirche in Lichtenhagen Dorf. Die restlichen Mitfahrer/innen steigen am Busbahnhof (ZOB) um 4.30 Uhr zu. Ein Bus der Firma Joost bringt uns rechtzeitig zum Flughafen Tegel, von dem wir dann gegen 10.10 Uhr in Richtung Amsterdam abheben. Von Schiphol fliegen wir um 11.35 Uhr weiter zu unserem Zielort Havanna. Nach ca. 10.40 Stunden erreichen wir – bei stark bewölktem Himmel, aber warmer Temperatur - unser Ziel.

Nach ca. 40 Minuten Busfahrt erreichen wir unser Hotel, um dann gegen 20.0o Uhr ein typisch kubanisches Abendessen im Restaurant „1958“einzunehmen. Kürbissuppe, 3 verschiedene Hauptgerichte, z.B. Reis mit schwarzen Bohnen u.v.m. Gegen 22.00 Uhr kehren wir in unser Hotel zurück, müde durch die lange Anreise.
Am 03.02. gegen 8.40 Uhr fahren wir zunächst dem Malecòn entlang und sehen vom Bus aus viele bekannte Stätten von Havanna, z.B. ein riesiges Hotel aus dem Jahre 1930. Als Erstes besichtigen wir die Festung El Morro, leider nur von außen.
Danach geht es weiter zu dem Museum der sehr bekannten Rum-Marke „Havanna Club“.
Im Anschluss an die Besichtigung und Verkostung des edlen Tropfens, wandern wir weiter in die Altstadt, zum Plaza de San Francisco.Nach dem Besuch eines Tabak- und Spirituosenladens, müssen wir uns erst einmal stärken und genießen erneut ein kubanisches Mittagessen, einschließlich eines Begrüßungstrunks „Cuba Libre“. Dann besuchen wir weitere Plätze der Stadt, den Plaza de Armas und das Castillo de la Real Fuerza. Es folgt der Besuch des Hotels „Ambos Mundos“, wo Hemingway über Jahre gelebt hat. Die Bar auf der Dachterrasse war natürlich ein „muss“. Dann folgt eine nostalgische Fahrt mit herrlichen Oldtimern.
Danach geht es zum Abendessen und der krönende Abschluss ist die Tropicanashow. Die Frauen erhalten eine Nelke, die Männer eine Zigarre. Sekt, Cola und Rum werden als Begrüßung gereicht.
Am 04.02. fahren wir um 8.00 Uhr in das Tal von Vinales mit einer herrlich bergigen Landschaft. Ziele sind die Höhle „Cueva del Indio“, eine Tabakfarm und die Felsmalerei des Malers Leovigildo Gonzales Morillo.
Die Höhle durchwandern wir, mit einer abschließenden Höhlen-Bootsfahrt. Vor dem Tabakfarmbesuch essen wir zu Mittag und fahren zum Abschluss zu den Felsmalereien. Eine Dame der Gruppe versucht sich im Reiten. Es hat auch ohne Sturz geklappt. Nur der Pferdebesitzer war etwas gefährdet.


Auf der Rückfahrt haben wir noch etwas auf dem Kirchenplatz von Vinales verweilt. Dann geht es zurück zum Hotel.
Am Montag dem 05.02.  fahren wir um 8.40 Uhr Richtung Cienfuegos. Erster Stopp ist bei der Finca „Fiesta Campensina“. Dort können wir verschiedene Tier- und Pflanzenarten bestaunen. Anschließend geht es zur nächsten Attraktion, der Krokodilfarm.
Wir setzen die Fahrt fort und fahren an der Schweinbucht entlang weiter in Richtung Cienfuegos. Um 14.27 Uhr treffen wir auf dem Platz „Parque Jose Marti“ in Cienfuegos ein. Nach dem Essen besichtigen wir die Stadt.
Weitere interessante Orte sind das „Theatro Tomas Terry“, die Kathedrale „La Purìsima“ und der „Palacio Ferrer“, von dessen Turm man eine herrliche Aussicht auf die Stadt und deren Umgebung hat. Vor der Fahrt zu unserem Hotel Las Cuevas in Trinidad, machen wir noch einmal Halt in einem ehemaligen privaten Palast, der heute ein luxuriöses Hotel beherbergt.        
Ein herrlicher Blick vom Turm des Museums „Museo Romatico“ auf Trinidad und Umgebung, im Rahmen unserer Stadtbesichtigung am 06.02.
Anschließend geht es zum Essen mit herrlicher Livemusik und einem Geburtstagsständchen für Renate N. Nach einem weiteren Bummel durch die Stadt, gehen wir zurück in das Hotel und zur Entspannung an den Pool des Hauses.


Am 07.02. fahren wir um 8.30 Uhr zunächst zu einer ehemaligen Zuckerrohrplantage. Von dem Überwachungsturm „Manaca Iznaga“ haben wir einen wunderschönen Blick auf das gesamte Tal.
Danach folgt eine Stadtrundfahrt mit Fahrrädern.
Wir besuchen auch die Kirche „Nuestra Senora de la Merced“ und bewundern das herrliche Teatro Pricipal, in dem das weltberühmte Ballett von Camagüey auftritt.

Am Donnerstag dem 08.02. fahren wir sehr früh, um 8.00 Uhr, ab und machen zunächst in Bayamo einen Stopp. Wir besichtigen die Stadt. Die Kathedrale ist leider geschlossen.
Dann besuchen wir die Tanzschule „Casa de la Trova“, die uns eine tolle Show bietet. Alle Reiseteilnehmer können aktiv mitwirken.
Um 15.20 Uhr fahren wir weiter und machen um 17.20 Uhr einen Zwischenstopp bei der Kirche „El Cobre“. Der Papst war hier bereits zu Gast.
Gegen 18.30 Uhr erreichen wir unser Hotel San Juan in Santiago de Cuba.
Am 09.02. fahren wir um 9.00 Uhr zu einer Stadtbesichtigung ab. Im Bus wird auf den Geburtstag von Renate P. angestoßen. Wir besichtigen den Platz von Antonio Maceo mit der Reiterstatue und den symbolischen „Macheten-Klingen“, die ihn getötet haben.
Danach besuchen wir den Friedhof Santa Efigenia und das Mausoleum Jose Marti mit der regelmäßigen Militärparade. Wir kommen auch am schlichten Grab von Fidel Castro vorbei.
Dann geht es zu weiteren Sehenswürdigkeiten: Das „Historische Museum“, die Kathedrale „Santa Iglesia Basilica“ und dem Hafen von Santiago de Cuba. Hier machen wir ein Gruppenfoto, leider sind nicht alle zugegen.
Danach fahren wir zur Festung „Castillo de Morro“. Vor der Burgbesichtigung essen wir in einem Restaurant, mit herrlichem Blick über die Bucht von Santiago de Cuba.
Um 16.00 Uhr kehren wir zurück in unser Hotel und entspannen am schönen Swimmingpool. Zu Abend essen wir in der Stadt, in dem Restaurant „Compay Gallo“.
Am Samstag – 10.02. – fahren wir um 8.30 Uhr zunächst nach Guantanamo Stadt und erleben zwei interressante Musikdarbietungen.
Nach dem Mittagessen geht es weiter zur Bucht von Guantanamo, mit Ausblick auf die US-Enklave. Von dort fahren wir auf einer sehr kurvenreichen und steilen Strecke durch die Berge zu unserem nächsten Übernachtungsort, Baracoa. Gegen 17.00 Uhr erreichen wir unser sehr schön gelegenes Hotel, direkt an der Bucht von Baracoa. Im Ort sind noch Schäden des letzten Hurrikans zu sehen. Abends entspannen wir uns bei einem Drink auf der Terrasse des Hotels, bei Regen und starkem Wind.


Am 11.2., gegen 9.00 Uhr, verlassen wir das Hotel zu einer Stadtbesichtigung, mit Besuch der Kathedrale „de Nuestra Senora de la Asuncion“. Hier wird ein Holzkreuz ausgestellt, dass angeblich von Kolumbus zurück gelassen wurde.
Und es geht weiter zur „Finca Duaba“ mit interessanten Informationen zum Kakaoanbau und entsprechender Verarbeitung. Auch werden wir über die heimische Pflanzenwelt eingehend und sehr spaßig informiert. Danach rudern wir auf dem Fluß Toa (werden gerudert).
Nach der großen Anstrengung wird uns ein köstliches Essen im Freien serviert.
Den Tag schließen wir mit einem exquisiten Essen im Restaurant „El Buen Sabor“ ab.


Am 12.02. geht es mit dem Bus zurück nach Santiago de Cuba, zum Flughafen.

Gegen 2.00 Uhr nachts erreichen wir unser Hotel in Varadero. Dort erhalten wir noch ein nächtliches  Abendessen. Pizza oder Hamburger.  Um ca. 4.00 Uhr fallen wir müde in unser Bett. Der Strand, das warme Meer und die Anlage entschädigen uns für die Probleme des Transfers.
Am 15.02. ist leider die schöne Reise fast zu Ende. Gegen 14.30 werden wir zum Flughafen nach Havanna gebracht.
Dort starten wir etwas verspätet – gegen 22.00 Uhr – Richtung Paris.
Am 16.02., gegen 21.00 Uhr, erreichen wir wieder wohlbehalten Lichtenhagen – Dorf.
Es ist das Ende einer erlebnisreichen, interessanten und auch schönen Reise auf der Karibikinsel Kuba.
Ein Dank gilt unserer sehr engagierten Reiseleiterin – Frau Anke Kieseler -, die souverän die Gruppe während unserer Reise betreut hat.
Hierfür nochmals vielen Dank von allen Teilnehmern.



Reisebericht Brasilien – Argentinien vom 13.09.-25.09.2015

Der Bericht wurde von Dorothea Penk geschrieben und die Bilder hat Volker Groll dazu passend ausgesucht. Herzlichen Dank.


Am 13. September startete eine Gruppe von 25 reiselustigen Damen und Herren zu einer Reise nach Südamerika. Zunächst ging es über Hamburg nach Paris und von dort mit einer Boing 777 nach Buenos Aires. Am Flughafen erwartete uns Doris, unsere örtliche Reiseleiterin und eine bekennende Hundeliebhaberin. Von ihr erfuhren wir viel über Land und Leute. Argentinien hat etwa 43 Millionen Einwohner, von denen gut ein Viertel  in und im Umfeld der Hauptstadt leben. Bei ausführlichen Stadtrundfahrten  besichtigten wir den Mayo Platz, der an die Revolution von 1810 erinnert, den Präsidentenpalast, von deren Balkon Evita Peron zum argentinischen Volk sprach, die große Metropolitana Kathedrale, das italienische Viertel und  das moderne Buenos Aires mit seinen Prachtbauten, aber wir fuhren auch durch ein Viertel, in dem die Menschen am Rande der Gesellschaft leben. Ein Besuch von 2 Museen und des Friedhofes im Stadtteil La Ricoleta standen ebenfalls auf dem Programm, hier befindet sich die Ruhestätte der Präsidentenfamilie Duarte.


Ein besonderer Höhepunkt war außerdem eine Bootsfahrt auf dem Rio Paraná, an deren Ufer wir die Wochenendhäuser der Einwohner und die herrliche Natur bestaunten.

Unseren Aufenthalt in Buenos Aires schlossen wir mit dem Besuch einer Tangoshow ab, zu deren Beginn wir in den Genuss echter argentinischer Steaks kamen und dann wahren Akrobaten beim Tanzen zuschauen konnten.


Zunächst besuchten wir die argentinische Seite der Wasserfälle. Mit einer Kleinbahn ging es durch den Regenwald  und dann zu Fuß zum „Teufelsschlund“ , um die gewaltigsten Wasserfälle der Welt zu bestaunen. Von weitem hörten wir schon das mächtige Tosen der 275 Kaskaden, die in einen 80 m tiefen und 3 km breiten Abgrund brausen.  Zusammen mit der herrlichen Flora und Fauna ein unvergesslicher Anblick.  Am nächsten Tag, nun schon auf brasilianischer Seite, kamen wir noch dichter an die Wasserfälle heran und auf dem Weg zu einer Aussichtsplattform  war  ohne Regenbekleidung eine Dusche unvermeidbar. Dieses ganze  Gebiet gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und umfasst 2255 Quadratkilometer.


Unsere nächste Station war Curitiba, die Hauptstadt Paranás und die temperamentvolle  Babette betreute uns. Von dort fuhren wir mit dem Sierra Verde Express nach Morretes, vorbei an Wäldern aus riesigen Paraná Kiefern, über enge Schluchten und durch ein Dutzend Tunnel. Diese Strecke ist eine bauliche Meisterleistung  und die eindrucksvollste Zugreise Brasiliens.

Mit dem Bus fuhren wir anschließend nach Antonina, eine im Kolonialstil erbaute Kleinstadt. In einem Restaurant, im Besitz von Donna Anna aus den Niederlanden, lernten wir eine besondere Form der Essenszubereitung kennen.

Auf dem anschließenden Weg zur Kirche genossen wir zunächst den Blick auf den Atlantik und dann besichtigten wir das Innere der Kirche. Die Sangesfreudigen unter uns sangen den Kanon „Dona nobis pacem“ und es gab Applaus von anderen Kirchbesuchern.


Am nächsten Morgen flogen wir weiter nach Sao Paulo, der größten Stadt Brasiliens und vom dortigen Flughafen ging es gleich nach Norden, nach Paraty.  Auf der Fahrt dorthin,  beantwortete  Joachim, der bereits seit 1950 in Brasilien lebt, alle unsere Fragen.

In Paraty angekommen bezogen wir zunächst unsere Pousada und dann folgte die Stadtführung. Hier wurde die Atmosphäre des 17. Jahrhunderts bewahrt, die Innenstadt mit ihren gepflasterten Straßen (manchmal halsbrecherisch) und prächtigen Kirchen ist autofrei. Ein abendlicher Bummel durch die Stadt, die  bei den angenehmen Temperaturen nicht zu schlafen schien, war ein schöner Tagesabschluss.


Unser nächstes Ziel hieß nun Rio de Janeiro (Januarfluss). Der Reiseleiter für die letzte Etappe unserer Reise hieß Johannes und er wusste wohl mehr über Brasilien als jeder andere Einwohner des Landes. So wurde die Fahrt nach Rio recht kurzweilig und nach einigen Stunden verließen wir unseren Bus im Stadtteil Ipanema über den weltberühmten Hippiemarkt zu bummeln. Das anschließende Essen in einer Churrascaria war dann auch eine neue Erfahrung auf kulinarischem Gebiet.


Nachdem wir unser Hotel Acapulco Copacabana in eben diesem Stadtteil bezogen hatten, begaben wir  uns anschließend auf die Promenade, einfach nur um zu bummeln oder den Tag bei einem  Cocktail ausklingen zu lassen. Am Tag darauf dann Stadtrundfahrt mit Auffahrt auf den 396 m hoch gelegenen Zuckerhut, von wo aus man einen herrlichen Blick auf Rio und bei wolkenfreiem Himmel auch auf den Corcovado hat.


Natürlich war im Programm auch die Auffahrt zum Corcovado mit der Zahnradbahn, die auf schwindelerregendem Weg durch den Urwald führt, vorgesehen.


Auf diesem 710 m hohen Berg befindet sich die 38 m hohe Christusstatue mit den ausgebreiteten Armen. Von der  Aussichtsterrasse  aus führt der Blick über die ganze Stadt, den Hafen und den Zuckerhut.

Während der Stadtrundfahrt besichtigten wir dann noch die riesige Kathedrale, in der bis zu 20000 Menschen Platz finden und natürlich hielten wir auch vor dem Maracana-Stadion, in dem unsere Fußball-Nationalmannschaft 2014 den Weltmeistertitel errang.


Der folgende Tag war unser „brasilianische Tag“.  Am Morgen holte uns der deutsche Journalist Adrian Geiges ab und wir fuhren gemeinsam mit der U-Bahn und einem Kleintransporter in eine Favela, in der Herr Geiges lebt und arbeitet. Mit ihm und auf Grund seiner ganz speziellen Kenntnisse verbrachten wir den größten Teil des Tages in dieser Favela, den er als den sichersten Ort in Rios bezeichnete und lernten so die Stadt von einer ganz anderen Seite kennen.


Am folgenden Tag ging es nach individueller Freizeit am Vormittag  in die Kaiserstadt Petrópolis. Diese Stadt war Sommersitz der Kaiser und liegt etwa 66 km von Rio entfernt. Wir sahen uns zunächst den Kristallpalast an und anschließend die Kathedrale Sao Pedro de Alcantara mit den Grabstätten einiger Angehöriger der kaiserlichen Familie.

Im Schloss der kaiserlichen Familie, heute Museum, glänzte Johannes mit seinem Wissen und wir haben alles über Peter I., Peter II. und Prinzessin Isabel erfahren. Der Rückweg nach Rio führte zu einer Schokoladenfabrik  und wer noch kein Mitbringsel hatte, konnte jetzt Reais ausgeben. Am letzten Tag unseres Aufenthalts unternahmen wir am Vormittag eine Bootsfahrt in der Flamengo Bucht. Von der Seeseite konnten wir noch einmal den Zuckerhut, den Corcovado, den nationalen Flugplatz, die Strände mit ihren Hotels, das alte Zollgebäude und vieles mehr betrachten.


Nach einem letzten reichhaltigen Essen ging es dann zum Flughafen. Nach dem Passieren aller Kontrollen startete pünktlich um 16.10 Uhr unser Flugzeug und nach entsprechender Zeitumstellung erreichten wir mit Umsteigen in Paris am frühen Nachmittag des nächsten Tages Hamburg und einige Stunden später Rostock. Mit Souvenirs im Gepäck und vielen wunderschönen Erinnerungen endete diese Traumreise nach Argentinien und Brasilien und wie sagte Anke Kieseler einmal  auf einer der vorhergehenden Reisen: „Gott hat uns Erinnerungen geschenkt, damit wir Rosen im Winter haben“.



STUDIENFAHRT nach Vietnam und Kambodscha - Februar 2010

Unsere "mobile" Gemeinde hatte in diesem Jahr die asiatischen Länder Vietnam und Kambodscha zum Ziel. Es war eine Reise voller Superlative. Eine tolle Landschaft erwartete uns, interessante Menschen, exotische Speisen, feucht-heißes Klima und die Auseinandersetzung mit der z. T. beklemmenden geschichtlichen Vergangenheit beider Länder - Bilder von der Reise.

Nach einem verunglückten Start in den Urlaub (8-stündiger Aufenthalt im Bahnhof von Treysa, wegen sturmgeschädigter Gleise - anschließend mit dem Taxi nach Frankfurt und Übernachtung im Hotel) flogen wir am nächsten Morgen nach Hanoi (Nordvietnam) via Kuala Lumpur.
Nach unserer Ankunft gab es gleich ein volles Programm. Wir besichtigten einen Teil der Stadt, ließen uns mit dem Cyclo (TucTuc) chauffieren und besuchten am Abend das Wasserpuppentheater, bei dem wir wegen der Zeitumstellung extrem mit unserer Müdigkeit zu kämpfen hatten, und sich daher große Verständnislücken auftaten. In den nächsten Tagen waren wir im Mausoleum des Ho Chi Minh, sowie in seiner Wohnung, dem "Haus auf Stelzen".
Ein besonderes Highlight war die Dschunken-Fahrt durch die Halong-Bucht (welche zum Weltkulturerbe gehört). Wir genossen den Anblick der bizarr geformten Kalksteininseln, welche sich aus dem Meer erhoben, und die frischen Meeresfrüchte, die wir an Bord aufgetischt bekamen.
Zu unserem nächsten Ziel fuhren wir mit dem Schlafwagen-Zug. Wir belegten zwar die 1. Klasse-Abteile (von vier Kategorien), die Zugfahrt war trotzdem sehr ungewöhnlich - Kakalaken, Stehtoiletten und Katzenwäsche auf dem Flur inklusive! In der Kaiserstadt Hué angekommen, machten wir einen Rundgang durch die "Verbotene Purpurstadt" und die Zitadelle - (der "Verbotenen Stadt" in Peking nachempfunden).
In Danang besichtigten wir am nächsten Tag ein Champa-Museum. Das hinduistische Königreich der Champa war eine Hochkultur in diesem Gebiet (vom 4. bis 12. Jh.). In Hoi An und My Son stehen noch vereinzelte Cham-Tempel, deren besterhaltene Funde wir im Museum bewundert haben.
In der Stadt Hoi An eingetroffen, bezogen wir Quartier im Beach Resort-Hotel und "warfen" uns voller Freude in die Wellen des Südchinesischen Meeres, um uns abzukühlen.
Schon am nächsten Tag erwarteten uns wieder interessante Unternehmungen. Unser Reiseleiter Tuan war sehr erstaunt, als wir den Wunsch äußerten, am Sonntag einen Gottesdienst besuchen zu dürfen. Es war ein Gottesdienst "der etwas anderen Art", in einem - zum Teil offenen - Gotteshaus und interessanten Menschen und Abläufen. Während wir in unserer Dorfkirche meistens mit Jacken bekleidet sitzen, erlebten wir dort das Gegenextrem. Die Plätze in der Nähe der Ventilatoren waren "heiß" begehrt. Ein Kirchen-Lied durften wir während des Gottesdienstes auch zum Besten geben und ernteten dafür den Beifall der Gemeinde.
Bei unserem anschließenden Rundgang durch den malerischen Ort, in dem etliche Gassen mit farbenfrohen Stoff-Lampions überspannt sind, hatten wir einen längeren Aufenthalt in einer der örtlichen Seidennähereien. Es war der "Alptraum" aller Männer, der ihnen viel Geduld abverlangte. Nach einer spannenden Einführung in die Seidenraupenzucht, ließ sich vorwiegend das "weibliche Geschlecht" vermessen, und gab die schönsten Seidenmodelle in Auftrag. Diese wurden am nächsten Tag ins Hotel geliefert.
Nach drei erholsamen Strandnachmittagen brachte uns Malaisia-Airline nach Ho Chi Minh Stadt (Saigon) nach Südvietnam. In dieser Stadt sind noch heute die Spuren der kulturellen und wirtschaftlichen Hinterlassenschaften der Amerikaner aus den Zeiten des Vietnamkrieges zu spüren. Es gab einen Besuch in dem reich verzierten Thien Hau Tempel, dem Präsidentenpalast, der "Notre Dame" Kathedrale (Nachbau), einem der "schönsten Postämter der Welt" im Kolonialstil, und in einer Markthalle, in der ein buntes Treiben herrschte, so dass unsere Gruppe Mühe hatte, sich nicht aus den Augen zu verlieren.
Am nächsten Tag fuhren wir zu den prächtigen Landschaften im Delta des Mekong (drittgrößtes Flußdelta der Welt). Ein Rundgang durch die Obstplantagen, natürlich mit Verkostung einiger exotischer Früchte, der Besuch einer Ziegelei und die Fahrt mit kleinen Sampanbooten auf Kanälen durch die Djungellandschaft des Mekong waren ein Erlebnis. Am Abend wurden wir von einer dörflichen Familie mit landestypischen Speisen beköstigt. In geselliger Runde haben wir mit dem Hausherren einige Reisschnäpse "gehoben". Unsere Gastgeber haben wir dann auch mit einem Ständchen und kleinen Geschenken beehrt.
Bevor wir nach Kambodscha weiterreisten, machten wir bei den Tunnelanlagen der Vietcong in Cu Chi (in Grenznähe) halt, und beschäftigten uns mit "dem schwarzen Kapitel" in der Geschichte der Vietnamesen, dem Vietnam-Krieg. Wir "krochen" in Schautunnel und ließen uns in damals herrschenden Zustände zurückversetzen.
In Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, erwartete uns ein altes Kulturvolk, welches sich in ethnischen, sprachlichen und religiösen Gewohnheiten von anderen Nachbarvölkern unterscheidet. Auch in der landestypischen Architektur, vereint sich in harmonischer Weise südostasiatische Geschäftigkeit mit französischen Lebensstil, ein Überbleibsel aus der Kolonialzeit. Immer wieder findet sich in den Bauwerken symbolisch die Kobraschlange wieder, deren Kopf den Anfang von Geländern bildet und deren Körper sich am Rande der Dächer von Häusern und Tempeln entlangschlängelt und im First mit der geschwungenen Schwanzspitze endet. Faszinierend und märchenhaft spiegelte sich dies besonders im Königspalast wieder.
Auch in Kambodscha wurden wir mit einem traurigen Kapitel aus der Geschichte des Landes konfrontiert. Nach dem Besuch der Gedenkstätte "Killing Fields" (den Massengräbern) und einer Folterhaftanstalt aus den Zeiten des "Roten Khmer" Regimes waren wir über die Gräuel entsetzt, mit denen Pol Pot und seine Schärgen das eigenen Volk überzogen haben. 1,7 Millionen Menschen wurden umgebracht oder verhungerten.
Erleichterung machte sich breit, als wir am nächsten Tag nach Siem Reap weiterreisten, dem absoluten Höhepunkt unserer Reise. Nördlich der zweitgrößten Stadt Kambodschas befindet sich ein riesiges Areal mit Königs- und Tempelstädten aus der Blütezeit des Khmerreiches (vom 9. bis 16. Jh., sich über ein etwa 50 m⊃2; großes Areal erstreckend) welches zum UNESCO Weltkulturerbe gehört. Hier gipfelt die Berührung von Buddhismus und Hinduismus.