Bürgerschaftliches Engagement Landtag will Ehrenamtskarte einführen

16.11.2017 · Schwerin.

In Mecklenburg-Vorpommern sollen ehrenamtlich Engagierte voraussichtlich ab 2019 finanzielle Vergünstigungen erhalten. Der Landtag sprach sich am Donnerstag mehrheitlich für die Einführung einer landesweiten Ehrenamtskarte aus. Zwei entsprechende Anträge der Regierungsfraktionen von CDU/SPD und der Linken wurden gegen die Stimmen der AfD-Abgeordneten beschlossen. Danach soll die Landesregierung dem Landtag bis Oktober 2018 ein Konzept vorlegen.

Spätestens 2019 solle die Karte kommen, sagte die kulturpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Ann Christin von Allwörden. Mit der Karte solle es Vergünstigungen im öffentlichen Nahverkehr geben und Eintrittsermäßigungen, unter anderem in Museen, Schlössern und Schwimmbädern.

Im Nordosten arbeiten etwa 600.000 Menschen in unterschiedlichen Bereichen ehrenamtlich. Das seien über 40 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren und damit der erste Platz in Ostdeutschland, sagte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD). Das bürgerschaftliche Engagement sei ein unverzichtbarer Bestandteil zum Wohle einer lebendigen, vielfältigen und solidarischen Gesellschaft. Die Umsetzung der Ehrenamtskarte müsse gut vorbereitet werden. Sie schlug vor, ein Arbeitsgremium dafür einzurichten und auch nach landesweiten Sponsoren zu suchen.

Thomas de Jesus Fernandes (AfD) sagte, für eine wirklich sinnvolle, nachhaltige und glaubwürdige Unterstützung des Ehrenamtes sei es auch erforderlich, die Engagierten bei der Ausübung des Ehrenamtes besser zu unterstützen. Das betreffe unter anderem den Versicherungsschutz, Fahrtkosten, Aufwandsentschädigungen und die Infrastruktur. Jeannine Rösler (Die Linke) forderte, die Ehrenamtskarte so schnell wie möglich einzuführen. Fast alle Bundesländer hätten bereits solch eine Karte.

Quelle: epd