Besuch der Greifswalder Adventskapelle Landesbischof Ulrich möchte öfter an "fremden Orten predigen"

Die Adventskapelle auf dem Greifswalder Weihnachtsmarkt

Foto: R. Neumann

17.12.2015 · Greifswald.

Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich würde gern häufiger an "fremden Orten" predigen. Seiner Erfahrung nach sei es gut, wenn die Kirche "durchlässiger" werde und ihre Botschaft nicht nur in ihren Kirchengebäuden verkündige, sagte der Bischof am Mittwoch beim Besuch der Adventskapelle auf dem Greifswalder Weihnachtsmarkt. Er verwies auf die Theaterpredigten, die er seit einiger Zeit im Schweriner Staatstheater veranstaltet. "Bei der Firma eines Büroausstatters habe ich auch schon gepredigt."

Ulrich mahnte an, die Kirche habe sich "zu lange auf die Kraft ihrer biblischen Geschichten" verlassen. Diese müssten heute jedoch neu erzählt werden, um die Menschen zu erreichen. Der 64-Jährige lobte die in Mecklenburg-Vorpommern einmalige Adventskapelle, "weil sie Kirche als begehbaren Ort zeigt". Seit 2010 ist der Kapellenverein mit seiner kleinen Holz-Kirche auf dem Greifswalder Weihnachtsmarkt präsent. Vereine, Pastoren und Gemeindegruppen bieten ganztags Büchermärkte, Bastel- und Backstunden, Konzerte und Lesungen an. Jeweils mittags um 12.30 Uhr wird zur Andacht "Lichtpunkt" eingeladen.

Der Bischof würdigte die Arbeit der Ehrenamtlichen: „Der Turm der Greifswalder Adventskirche zeigt: Es gibt hier noch eine andere Dimension. Hier werden Geschichten des Glaubens, wie die Weihnachtsgeschichte, erzählt. Wir vertrauen darauf, dass diese Geschichten auch hier und heute stark sind und wirken“, so der  Landesbischof. „Es muss einen Ort geben, wo wir zum Zentrum der Weihnacht geführt werden, zu dem, worum es eigentlich geht: Gott wird Mensch. Das, was wir sehen, ist nicht die letzte Wirklichkeit. Dies zu vermitteln, haben Sie sich zur Aufgabe gemacht – hier, an der Adventskirche auf dem Weihnachtsmarkt.“

Quelle: epd/Nordkirche