Konzertsaison im Pfarrgarten Starkow Der Klang des Sommers

Von Christine Senkbeil

Blütenpracht im Pfarrgarten Starkow: Besonders die Rosen blühen in diesem Jahr üppig. In dem vom Verein „Backstein Geist und Garten“ bewirtschafteten kleinen Paradies gibt es viel zu sehen, zu riechen und zu hören.

Foto: Gerd Albrecht

14.07.2019 · Starkow/Zingst. Es ist ein Garten voll bunter Blüten und betörender Düfte. Doch auch wunderbare Töne steigen an manchen Sommerabenden in den Himmel über Starkow. Ein vielfältiges Programm mit Gartenführungen und Konzerten hat der Verein „Backstein Geist und Garten“ auf die Beine gestellt. Die Jugendlichen vom Zingster Singkreis kommen am Montag, 19 Uhr.

„Die Rosen blühen noch, wenn der Singkreis bei uns zu Gast sein wird“, kündigt Gerd Albrecht vom Pfarrgarten Starkow an. Eine schöne Gelegenheit also, vor Konzertbeginn um 19 Uhr in der Kirche, noch einmal durch den Pfarrgarten Starkow zu streifen. „Vielleicht singen wir auch noch ein paar Lieder draußen“, verrät Chorleiter Frank Dittmer. Ein Erlebnis für alle Sinne ist also garantiert. Denn wenn in der Umgebung dieses Gartens 40 junge Stimmen des Zingster Singkreises alte Meister mit modernen Klängen kombinieren – dann braucht es nur noch Abendsonne und Rosenblätterbowle für einen unvergesslichen Sommerabend.

Der Singkreis bereitet sich mit Landeskirchenmusikdirektor Dittmer schon die ganze Woche lang auf dieses und drei weitere Konzerte vor: auf der Jugendsingwoche auf dem Zingsthof auf dem Darß. 1968 ins Leben gerufen durch den 2015 verstorbenen Kirchenmusiker Hans-Peter Günter, fi ndet sie seither jährlich statt. Viele 12- bis 16-Jährige sind wieder dabei. „Der Anteil Jugendlicher steigt erfreulicherweise“, sagt Dittmer. Auch erwachsense „Stammgäste“ singen mit: 40 junge Menschen aus Greifswald, Berlin, Kiel, Leipzig, Dresden, Wittenberg. Auf dem Programm steht eine weltlich-geistliche Mischung: von leichten Mitsing-Kanons bis zu anspruchsvollen Chorälen. Auf der Freilichtbühne an der Seebrücke in Zingst liefert der Chor am Sonnabend um 17 Uhr erste Kostproben seines Könnens. „Zum Pfarrgarten kommen wir dann mit dem Rad“, kündigt Dittmer an. Über Barth und Kenz radeln sie am Montag nach Starkow, übernachten dort nach dem Konzert und fahren am nächsten Tag zum Auft ritt um 20 Uhr in die Seemannskirche Prerow. „Da geht es mit 40 Rädern auf die Bodstedter Fähre“, freut sich der Musiker.

„Schön und nützlich“ soll ein Garten sein

Der Pfarrgarten selbst ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. „Es wird durchgeblüht“, ist das Motto des Vereins „Backstein Geist und Garten“, der sich um das kleine Paradies kümmert. „Wir sind dabei ganz unserem alten Ferdinand verpflichtet“, sagt Gartenbauer und Barther Vineta-Museums- Leiter Gerd Albrecht. Einem Barther, den es in die Welt zog. Ferdinand Jühlke (1815-1893) war Königlich-Preußischer Hofgartendirektor und hatte sehr anschaulich die Gestaltung von Pastoratsgärten im 18. Jahrhundert geschrieben. Nach seinem Leitsatz „schön und nützlich“ bebaut der Verein das Fleckchen Erde.

So wichtig wie das Blühen und Ernten ist den Mitgliedern die seelische Komponente: Genuss und Kultur. Zwischen Beeten und Bäumen oder in der benachbarten Kirche fi nden Konzerte, Ausstellungen und sehr unterhaltsame Gartenführungen statt. Gerd Albrecht erklärt dabei nicht nur die Ideen seines „lieben Freundes“ Jühlke, sondern plaudert auch gern aus dem Blumen-Nähkästchen. Das Liebeslebens seiner Pfl anzen ist so ein Steckenpferd: „Wer da mit wem gern fl üstert ...“.

Aber auch weitere große Konzerte stehen bevor. Nach dem Singkreis freut sich Albrecht auf die Festspiele MV, die am 25. Juli, 19.30 Uhr, mit der „Jungen Elite“ zu Gast sind. Ab 18 Uhr lädt er zu einer Gartenführung ein: „Die Erschaff ung einer kleinen Blume ist das Werk von Jahrtausenden“.

„Ein Höhepunkt wird auch die Opernale am 17. August mit der Schreiadleroper“, kündigt er an. Und dann gibt es da noch das sogenannte „Mus-Hus“, dessen Eröff nung auf den Appeltag am 12. Oktober verschoben wurde. Nach dem Motto „Äpfel für Kultur“ sollen dort Gartenfrüchte gemeinschaft lich verarbeitet und später zur Finanzierung der Sommerkonzerte verkauft werden. Viele Blüten und Töne bietet der Sommer: Lassen Sie sich verzaubern! Das Programm: www.starkow.net.

Quelle: Mecklenburgische und Pommersche Kirchenzeitung Nr. 28/2019