Reformationsjubiläum in MV Entdeckungsreise zur protestantischen Kirchraumgestaltung startet in Dorf Mecklenburg

Detail des Altars (Abendmahl) in der Kirche Dorf Mecklenburg

11.05.2016 · Dorf Mecklenburg. „Kunst offen – reformatorisch“ – unter diesem Motto wird am Pfingstmontag (16. Mai) in der Kirche Dorf Mecklenburg die Entdeckungsreise „Wege protestantischer Kirchraumgestaltung“ eröffnet. Der Tag beginnt um 11 Uhr mit einem Festgottesdienst der Kirchenregion Wismar. Die Predigt hält der Schweriner Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn. Ein abwechslungsreiches Programm für Familien und Kunstinteressierte rundet den Tag ab.

Insgesamt 18 mecklenburgische und pommersche Kirchengemeinden, darunter Dorf Mecklenburg, laden im Jubiläumsjahr „500 Jahre Reformation“ zu der einzigartigen kultur- und geistesgeschichtlichen Entdeckungsreise ein. „Wer die ,Wege protestantischer Kirchraumgestaltung in Mecklenburg-Vorpommern‘ bereist, wird etwas von dem verstehen, was unsere Vorfahren vor einem halben Jahrtausend bewegte und wie dies in sakraler Architektur und Kunst Niederschlag gefunden hat“, sagen die Bischöfe Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Greifwald) und Dr. Andreas v. Maltzahn (Schwerin).

Einen Einblick gibt bereits eine reich bebilderte und mit kurzen Texten versehene neue Broschüre sowie eigens gestaltete Internetseiten zu allen 18 beteiligten Kirchen. „Jede der ,Wege-Kirchen‘ wird in diesem und im kommenden Jahr zudem bei einer besonderen Veranstaltung ihre Schätze zeigen“, so die beiden Bischöfe und nennen als Beispiele thematische Kirchenführungen, Meditationen, Vorträge und Ausstellungen. (Zur Veranstaltungsübersicht)

Kinder spielen Theaterstück zum Altar

Zur Eröffnung der Entdeckungsreise am Pfingstmontag in Dorf Mecklenburg wird im Anschluss an den Festgottesdienst zum Empfang auf dem Kirchhof eingeladen. Diesen gestalten die Flötenkinder der Evangelischen Musikschule Wismar und die Kinderkirche mit dem Theaterstück „Wie der Altar in unsere Kirche kam“. „Nach einem Mittagsbuffet gegen 12.30 Uhr geht das Programm im Pfarrgarten weiter. Dazu bereiten wir ein Quiz zum Altar unserer Dorfkirche vor und Kinder können Lutherrosen basteln“, blickt Gemeindepastorin Antje Exner voraus.

Um 13.30 Uhr öffnet dann ein „Offenes Restauratoren-Atelier“ seine Türen für die Besucher. Dabei werden die schon erfolgten Arbeiten am Altar mittels „Vorher-Nachher“-Fotografien präsentiert. Zugleich stellen die beauftragten Restauratorinnen verwendete Materialien und ihre Arbeitsweisen bei den derzeitigen Arbeiten am Altar vor. „Die Altar-Restaurierung wird großzügig von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Mecklenburg-Nordwest und der Rudolf-August Oetker-Stiftung unterstützt“, berichtet Pastorin Exner dankbar, die alle Besucher am Pfingstmontag um 17 Uhr zum Ausklang noch zu einem Konzert in die Kirche einlädt. Unter dem Titel „Verleih uns Frieden gnädiglich“ erklingen neu vertonte Lutherchoräle, es spielt das Choralkonzert aus Berlin/Rostock.

Quelle: ELKM (cme)


Wege protestantischer Kirchraumgestaltung

Hintergrund

Das Landschaftsbild Mecklenburg-Vorpommerns lebt wesentlich von rund 1100 Dorf- und Stadtkirchen. Viele von ihnen sind in vorreformatorischer Zeit gebaut worden. Zugleich finden sich charakteristische Kirchen, die während bzw. nach der Reformation errichtet oder im Geist der Reformation umgestaltet wurden.

Die in Absprache mit dem Tourismusverband MV erstellte Broschüre „Wege protestantischer Kirchraumgestaltung“ gibt auf 50 reich bebilderten Seiten zunächst einen Einblick in die Geschichte der Reformation und die baulichen Epochen Gotik, Renaissance und Barock. Die Texte stammen von Pastor Dr. Mitchel Grell und Kunsthistoriker Dr. Arvid Hansmann. Jeweils auf einer Doppelseite finden sich prägnante Informationen und Fotos aller 18 „Wege-Kirchen“ samt Kontaktadressen und Links zu aktuellen Veranstaltungen. So können Leser bzw. Besucher beispielsweise reformatorisch gestaltete Kanzeln, Altaraufsätze und Taufen bis hin zu umgestalteten Innenräumen entdecken, die dem Ideal Luthers für einen Gottesdienstraum folgen.

Das Heft – gedruckt im bekannten Layout der MV-Tourismuswerbung – wird vom Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg, dem Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis und den beiden Bischöfen im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche herausgegeben. „Das große Ziel, den ländlichen Raum für Urlauber mehr zu erschließen, unterstützt diese Entdeckungsreise zu ausgewählten Kirchen in besonderer Weise“, sagt Jürgen Seidel, der Präsident des Tourismusverbandes MV

Großzügige Unterstützung für konkrete Restaurierungen, wie den Altar in der Kirche Dorf Mecklenburg, und für die Broschüre kam von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Mecklenburg-Nordwest, der Rudolf-August Oetker-Stiftung und der Stiftung Kirchliches Bauen in Mecklenburg.

Eigens gestaltete Internetseiten auch mit Informationen zu anderen Veranstaltungen im Reformationsjahr, runden das Projekt ab. Die Broschüre ist in allen beteiligten Kirchengemeinden erhältlich und kann zudem bestellt werden per eMail bei: pressestelle@elkm.de.