Fachkongress "Kirche und Tourismus" Bischof Magaard: Kirchen mehr für touristisches Marketing nutzen

20.03.2019 · Lübeck-Travemünde. Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard hat dafür plädiert, Kirchen stärker für das touristische Marketing zu nutzen. Die Religion und die Kultur hätten ebenso wie der Tourismus das Ziel, den Alltag zu unterbrechen, sagte Magaard auf dem Fachkongress "Kirche und Tourismus" der Nordkirche am Mittwoch in Travemünde.

"Der Besuch einer Kirche leistet genau das: die Unterbrechung", so Magaard. Kirchen seien "kulturelle Attraktionen, weil sie bis heute auch religiös bespielt werden und dadurch eine Lebendigkeit ausstrahlen". Die Präsentation der Kirchen für kulturinteressierte Touristen und Gäste ist aus Sicht des Bischofs allerdings "noch ausbaufähig". "Ich werbe dafür, dass wir als Kirche den Reichtum an kulturellen Schätzen noch viel stärker heben und präsentieren."

Unter dem Thema "Was Kirche und Kulturtourismus verbindet" haben Vertreter aus Kirche, Tourismuswirtschaft und Kultur zwei Tage lang darüber diskutiert, wie sich alle Seiten "besser verbinden und vernetzen" können. Unterstützung bekam Bischof Magaard vom Schleswig-Holsteinischen Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP). Kirche und Kulturtourismus hätten Bedeutung für die Tourismuswirtschaft in Schleswig-Holstein, "diese ist aber ausbaufähig".

Zu Beginn der Tagung hatte der Tourismus-Experte der Nordkirche, Ulrich Schmidt, gesagt, eine bessere Vernetzung von Kultur und Kirche sei von beiderseitigem Nutzen. Gleichzeitig dürfe Kirche sich nicht darauf reduzieren lassen, "nur die Ausstellungsfläche für Kunstprojekte zu bieten". "Wir müssen uns bewusstmachen, dass wir beispielsweise mit der Kirchenmusik oder dem Projekt 'Offene Kirchen' selbst viel zu bieten haben." Dabei sollte die Kirche mit ihrem Angebot nicht nur Touristen im Blick haben, sondern auch Einheimische.

Quelle: epd/kmv