Trauer um Landtagspräsidentin Kirchen in MV würdigen verstorben Sylvia Bretschneider

Sylvia Bretschneider starb am Sonntag nach langer Krankheit

Foto: Landtag MV

29.04.2019 · Schwerin/Neubrandenburg.

Die beiden christlichen Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern haben die am Wochenende verstorbene Landtagspräsidenten Sylvia Bretschneider (SPD) gewürdigt. Bretschneider sei eine "leidenschaftliche Demokratin und beeindruckende Repräsentantin des Landes Mecklenburg-Vorpommern" gewesen, sagte die Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, am Montag in Schwerin. Sie habe sich mit Nachdruck für Weltoffenheit, Toleranz und Demokratie eingesetzt.

In dem von Bretschneider 2008 begründeten landesweiten Demokratie-Bündnis "WIR. Erfolg braucht Vielfalt" hätten sich seit Jahren auch Menschen aus der Nordkirche für ein demokratisches, freiheitliches und weltoffenes Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt, unter ihnen die Bischöfe im Sprengel, Synodale, Pastorinnen und Pastoren und Kirchenleitungsmitglieder, so Kühnbaum-Schmidt.

Der Hamburger Erzbischof Stefan Heße sagte, mit Sylvia Bretschneider "verlieren wir eine Person mit einem unbestechlichen Gespür für Gerechtigkeit und für eine angemessene Debattenkultur im Parlament. Fehlen wird sie mir auch als Förderin der Sternsinger, die sie alljährlich im Schweriner Schloss empfangen hat." Der Berliner Erzbischof Heiner Koch sagte, Bretschneider habe als Landtagspräsidentin keine Debatte gescheut, um die Würde des Parlaments und die Kultur der politischen Auseinandersetzung zu wahren.

Sylvia Bretschneider war am Sonntag nach langer Krankheit im Alter von 58 Jahren verstorben. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) würdigte Bretschneider als "starke Frau und mutige Kämpferin für die Demokratie". Sie habe die parlamentarische Demokratie in Mecklenburg-Vorpommern in den letzten 25 Jahren entscheidend geprägt.

Sylvia Bretschneider besuchte die Polytechnische und die erweiterte Oberschule in Waren (Müritz) und legte 1979 ihr Abitur ab. Von 1979 bis 1983 absolvierte sie an der Sektion "Theoretische und angewandte Sprachwissenschaften" der Universität Leipzig ein Studium, das sie als Diplomlehrerin für Englisch und Deutsch abschloss. Von 1983 bis 1989 war sie als Lehrerin für Englisch und Deutsch tätig, danach ein Jahr als Betriebsorganisatorin im Verkehrskombinat Neubrandenburg. Von 1990 bis 1994 war sie im Schulamt Neubrandenburg beschäftigt.

Bretschneider war 1994 erstmals in den Landtag eingezogen. Seit 2002 war sie mehr als 16 Jahre Präsidentin des Landtages. Bretschneider hinterlässt ihren Mann, drei Töchter und drei Enkelkinder.

Quelle: epd