Gemeinsame Verantwortung für alle Menschen in MV Spitzengespräch zwischen Kirchenleitung und Landesregierung

14.03.2017 · Schwerin. Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns hat am Montagabend (13. März) die Erste Kirchenleitung der Nordkirche zum turnusmäßigen Gespräch in Schwerin empfangen. Im Zentrum stand dabei die gemeinsame Verantwortung für alle Menschen im Land. Einen regen Austausch gab es zu vielfältigen Aktivitäten im Rahmen des Reformationsjubiläums 2017.

Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) sagte, die Politik wolle die Wirtschaft gut voranbringen und den sozialen Zusammenhalt stärken. "Dabei suchen wir das Gespräch mit den Bürgern." Im Mai werde die Landesregierung mit regelmäßigen Bürgerforen beginnen. Sellering betonnte, dass die Kirche für die Landesregierung ein wichtiger Gesprächspartner sei.

Landesbischof Gerhard Ulrich hat die große Hilfsbereitschaft in Mecklenburg-Vorpommern für Flüchtlinge gelobt. "Gleichwohl bleibt auch die Integration derer, die sich fremd im eigenen Land fühlen, eine Herausforderung", sagte Ulrich. Er bat um stärkere finanzielle Unterstützung gemeinnütziger Schulträger, insbesondere bei der Umsetzung der Inklusion. Die rund 30 evangelischen Schulen seien ein "nachhaltiger Beitrag für ein tolerantes weltoffenes Land".

Bischof Abromeit begrüßt Initiativen für Vorpommern

Der Greifswalder Bischof Hans-Jürgen Abromeit begrüßte die Initiativen der Landesregierung für Vorpommern. "Gerade auf dem Land fühlen sich viele Menschen schon lange abgehängt." Gebraucht werden mehr Bildungsangebote, Ärzte und bessere Busanbindungen. Die Kirchengemeinden seien offen für Kooperationen.

Vorpommern habe es schwerer als andere Regionen, betonte der Staatssekretär für Vorpommern, Patrick Dahlemann (SPD). Ziel müsse eine Verbesserung der Lebensbedingungen in Vorpommern und die Stärkung der vorpommerschen Identität sein. "Dazu können auch die Kirchen einen wichtigen Beitrag leisten."

Bischof v. Maltzahn dankt für Unterstützung 

Im Blick auf das Reformationsjubiläum 2017 dankte der Schweriner Bischof Dr. Andreas von Maltzahn für die vielfältige, auch finanzielle Unterstützung zahlreicher Aktivitäten durch das Land: „Es gilt, die Reformation nicht historisierend, sondern in ihrer aktuellen Bedeutung für unsere Gesellschaft zu thematisieren.“ Dazu trügen unter anderem der Schülerbibelwettbewerb „Menschen-Bilder“ unter der Schirmherrschaft von Justizministerin Katy Hoffmeister, Theater- und Musicalaufführungen, Ausstellungen und lokale Initiativen bei.

Die jährlichen Gespräche zwischen Landesregierung und Kirchenleitung sind Bestandteil des Güstrower Vertrages von 1994, der das Verhältnis von Staat und evangelischer Kirche in Mecklenburg-Vorpommern regelt. In diesem Jahr fand das Treffen auf Einladung der Landesregierung statt.

Quelle: epd/Nordkirche