Ev.-Luth. Kirchengemeinde WustrowKirche Dierhagen

Aus dem Jahr 1560 ist uns die erste Information über eine kleine Fachwerkkapelle der Ribnitzer Stadtkirche überliefert. Seit 1596 wurden dort evangelische Gottesdienste gefeiert.

1850 wurde die heutige Dorfkirche nach den Plänen des Baumeisters Virck aus Sülze erbaut. Der Ribnitzer Maurermeisterbetrieb Wilhelmy führte die Arbeiten aus und am 22. Dezember 1850 wurde die Kirche von Superintendent Willebrand geweiht.

In dieser Zeit befand sich der Friedhof der beiden Dörfer Dierhagen und Dändorf noch um die Kirche, erst 1905 wurde an der Fischlandstraße L21 zwischen Dierhagen Dorf und Dierhagen Strand ein neuer Friedhof angelegt. Bis zum heutigen Tag ist die Kirche Dierhagen Mittelpunkt des Dorfes.

Die kleine Kirchengemeinde wurde in der Vergangenheit immer wieder von verschiedenen größeren Kirchengemeinden mitversorgt. So war zunächst die Kirchengemeinde Ribnitz für Dierhagen zuständig. Die meisten Gottesdienste wurden vom Dierhäger Lehrer gehalten, der Ribnitzer Stadtpastor kam nur einmal im Jahr, um den Gottesdienst zu halten. Später war  die Kirchen-gemeinde Graal-Müritz für Dierhagen zuständig bis die Kirchengemeinde Wustrow die kirchliche Versorgung von Dierhagen, Dändorf und Neuhaus übernahm. Das war nicht immer problemlos. Noch 1950 bittet der Wustrower Pastor in einem Schreiben an den Landessuperintendenten um die neuerliche Verlegung der Kirchengemeinde Dierhagen nach Graal-Müritz.

Doch Dierhagen blieb verbunden mit der Kirchengemeinde Wustrow und seit dem Jahr 2004 ist sie nun auch keine eigenständige Gemeinde mehr. Gottesdienste werden hier im Sommer 14-tägig und im Winter monatlich und an den Feiertagen gefeiert.

Die Kurverwaltung Dierhagen in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde bietet im Sommer in der Dierhäger Kirche Konzerte für Einheimische und Urlauber an.

In den letzen Jahren ist einiges an und in der Dierhäger Kirche geschehen. So konnte im Jahre 2001 das Dach der Kirche neu gedeckt werden.

Ein neues Kreuz, der jetzigen Innengestaltung der Kirche angepasst, wurde über dem Altar angebracht und an der Südwand des Kirchenschiffes ist ein, von einem uns unbekannten Künstler gefertigtes, modernes Kruzifix zu sehen.

Im Innern der schlichten Kirche kann man das Votivschiff „Vergatte von Dierhagen 1799“ besichtigen. Es wird berichtet, dass sich um 1811 hiesige Seeleute im nahen Wald versteckt hielten, um der Zwangsrekrutierung durch die Franzosen zu entgehen. Als Dank für die Hilfe der Dorfbewohner stifteten die Seeleute das Schiffsmodell.  Im Jahr 2005 ist die „Vergatte von Dierhagen 1799“ von dem Stader  Ingenieur Gerhard Frankenstein ehrenamtlich restauriert worden, der auch schon mehrere Kirchenschiffe der Wustrower Kirche restauriert hatte.

 

Durch ehrenamtliche Mitarbeit ist es in den letzten Jahren möglich geworden, die Kirche auch werktags für Urlauber, Gäste und Einheimische zur Besinnung und Besichtigung zu öffnen.