Ökumene Gebetswoche: Bischof hofft auf buntes Reformationsjubiläum 2017

26.01.2015 · Schwerin.

Der Speyrer Bischof Karl-Heinz Wiesemann hofft auf ein gemeinsames Reformationsgedenken 2017 "in der bunten Vielfalt" der christlichen Konfessionen. Ein solches Jubiläum sei eine gute Gelegenheit, gemeinsam die Vorurteile, Missverständnisse und Verletzungen der Vergangenheit in den Blick zu nehmen, sagte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) am Sonntag in Schwerin im Gottesdienst zur Gebetswoche für die Einheit der Christen.

Im Anschluss wurde in der katholischen Kirche St. Anna der ACK-Ökumenepreis an die ACK-Ortsgruppe im badischen Villingen verliehen. Sie erhält die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihr Projekt "Ökumenisches Taufkreuz". In Villingen wurde ein kleines hölzernes Taufkreuz entwickelt, das alle neugetauften Kinder und Erwachsenen in den christlichen Kirchen der Region erhalten.

Bischof Wiesemann warnte vor einer Abschottung der einzelnen Konfessionen. Alle Christen würden aus der gemeinsamen Quelle Jesus Christus schöpfen. "In dem Moment, in dem wir die Quelle je für uns einmauern wollen, versiegt sie, wird sie fahl, geschmacklos, monoton: totes, stehendes Gewässer."

Die diesjährige internationale Gebetswoche vom 18. bis 25. Januar steht unter dem Motto "Gib mir zu trinken!" (Joh 4,7). Dafür haben Christen aus Brasilien die Texte für die Gottesdienste und Andachten zusammengestellt. In Brasilien herrscht derzeit die größte Dürre seit 80 Jahren.

Traditionell findet die Gebetswoche im Januar statt. Christen aller Konfessionen sollen für die Einheit beten. Zwischen Ortsgemeinden in aller Welt findet ein Austausch der Pastoren statt, und es werden ökumenische Gottesdienste organisiert. Getragen wird die Gebetswoche vom Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen und dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK).

Quelle: epd