Bericht von der fünften Sitzung des Jahres Pommerscher Kirchenkreisrat: Bugenhagen-Musical geht auf Tournee

Pastorin Nicole Chibici-Revneanu hat bereits das Musical „Katharina Lutherin“ komponiert. Hier begleitet sie die Darstellenden bei einer Probe auf dem Keyboard.

Foto: PEK/S. Kühl

15.05.2017 · Weitenhagen. Der Pommerscher Kirchenkreisrat (KKR) hat auf seiner jüngsten Sitzung die Förderung von Reformationsprojekten im Kirchenkreis beschlossen. Außerdem werden mehrere Bauvorhaben an Kirchen unterstützt. Pastorin Annekatrin Steinig wurde erneut in die Krankenhausseelsorge Stralsund berufen und Pastor Christof Rau für die Jugendpfarrstelle der Propstei Demmin beauftragt.

Drei Vorhaben zum Thema Reformation werden finanziell unterstützt: Die erfolgreiche Musicalgruppe unter Leitung von Pastorin Dr. Nicole Chibici-Revneanu, die bereits mit den Reformationsmusicals „Martin Luther“ und „Katharina Lutherin“ überregionale Aufmerksamkeit weckte, geht in diesem Jahr mit einem Musical über den „Pommernreformator“ Johannes Bugenhagen auf Tournee, die unter anderem nach Hamburg, Schleswig, Gronau/Leine und Dresden führt. Dafür bewilligte der KKR eine Unterstützung in Höhe von 3.000 Euro.

Die Kirchengemeinde Jarmen-Tutow erhält für ihr Theater-Projekt „Die Reise nach Worms“, das sie gemeinsam mit der Gruppe „Theater in der Kirche“ der Kirchengemeinde Verchen umsetzt, eine Unterstützung in Höhe von 900 Euro. Als gemeindeübergreifendes Projekt ehrenamtlicher Arbeit „aus der Gemeinde für die Gemeinde“ habe das Projekt große Bedeutung für den ländlichen Raum im Bereich Demmin, so der Kirchenkreisrat.

Für das Filmprojekt „Reformationsanspiele“ bewilligte der KKR der Kirchengemeinde Loitz 2.600 Euro. Die Gemeinde führt seit 20 Jahren mit einer Laienspielgruppe verschiedene Reformationsspiele auf, die von Katechetin Gertrud Henze verfasst wurden. Mit dem Filmprojekt sollen die Reformationsspiele einem größeren Publikum zugänglich gemacht werden. Die bewilligten Mittel kommen aus dem eigens für die Förderung derartiger Projekte eingerichteten Fonds „Reformationsjubiläum 2017“ des Kirchenkreises. In der Aprilsitzung hatte der KKR auf diesen Fonds hingewiesen, worauf aus den Gemeinden für die genannten Vorhaben Anträge beim KKR eingegangen waren.

Annekatrin Steinig als Krankenhausseelsorgerin berufen

Der Berufungszeitraum von Pastorin Annekatrin Steinig für die Stelle der Krankenhausseelsorge in Stralsund läuft zum 30. Juli dieses Jahres aus. Annekatrin Steinig hatte sich für eine erneute Berufung und Verlängerung des Berufungszeitraums beworben und stellte sich dem KKR persönlich vor. Die Pastorin war seit 2011 für die Krankenhausseelsorgestelle an den Helioskliniken Stralsund berufen. Zu ihrer Arbeit dort zählen neben regelmäßigen Andachten in der Klinikumskirche vor allem die täglichen persönlichen Gespräche mit Patienten. „Krankenhausseelsorge ist Kirche vor Ort“, beschrieb Annekatrin Steinig ihre Stelle. „Mit der Krankenhausseelsorge ist Kirche dort, wo Menschen Not leiden und wo täglich die Grundfragen des Lebens gestellt werden.“ In bewegenden Worten berichtete die Pastorin dem KKR von der aufwühlenden Intensität der Krankenhausseelsorge und von dem großen Bedürfnis nach geistlicher und spiritueller Begleitung, das sie täglich erfährt. In geheimer Wahl entschied der Kirchenkreisrat, Pastorin Annekatrin Steinig ab dem 1. August 2017 bis zum 31. Juli 2025 erneut in die Klinikseelsorgestelle zu berufen. Die Stelle wird zu 100 Prozent durch den Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis finanziert. Der Kirchenkreisrat wünschte Annekatrin Steinig Gottes Segen für ihren Dienst.

Pastor Christof Rau für Jugendpfarrstelle beauftragt

In einem weiteren Tagesordnungspunkt unterstützte der Kirchenkreisrat die dienstliche Beauftragung von Pastor Christof Rau für die Propsteijugendpfarrstelle der Propstei Demmin im Bereich Greifswald/Greifswald Land ab dem 1. Juli für die Dauer von 8 Jahren. Seit März 2014 war Christof Rau als Pastor zur Anstellung in der Pfarrstelle Zarnekow und in der Propsteijugendarbeit in der Propstei Demmin im Bereich Greifswald und Greifswald Land beauftragt. Nach einstimmigen Beschluss des Kirchengemeinderats wurde Christof Rau durch bischöfliche Ernennung zum 1. Juli in die Pfarrstelle Züssow/Zarnekow berufen. Christof Rau habe es in sehr guter Weise verstanden, Jugend- und Gemeindearbeit zu verzahnen und im ländlichen Raum auszuweiten, so der Kirchenkreisrat zu dem Beschluss. Einen großen Anteil der Propsteijugendpfarrstelle nimmt der Greifswalder Jugendgottesdienst „Greiffiti“ ein. Im Greiffiti-Projekt sind mehr als 50 Jugendliche in rund zehn verschiedenen Teams in der Vorbereitung monatlicher Jugendgottesdienste engagiert. Sie legen die Themen fest, schreiben Theaterstücke, suchen die Lieder aus, proben in Bands, bauen die Technik auf und vieles mehr. Der Jugendgottesdienst „Greiffitti“ hat eine enorme Reichweite in der offenen Jugendarbeit. Zudem trifft sich in Zarnekow wöchentlich eine Junge Gemeinde, bestehend aus weit mehr als 20 Jugendlichen aus den umliegenden Dörfern. Das Angebot ist an die Konfirmanden-Arbeit in der Region gekoppelt. Mehrere Jugendfahrten im Jahr mit je 50 bis 80 Teilnehmenden vernetzen die Angebote in Greifswald und den Dörfern.

Wertschätzung für Kreisdiakonische Werke

Der Kirchenkreisrat erließ dem Kreisdiakonischen Werk (KDW) Greifswald die Rückzahlung des im Jahr 2011 ausgehändigten Darlehens für die Übernahme des insolventen KDW Demmin in Höhe von 90.000 Euro, vorbehaltlich der Zustimmung des Finanzausschusses. Der Kirchenkreisrat lobte das KDW Greifswald für die erfolgreiche Übernahme des KDW Demmin. Dadurch konnten unter anderem für die Region unerlässliche Einrichtungen, wie beispielsweise die Tagesstätte in Altentreptow, die Tagesstätte in Demmin, die Demminer Tafel, Wohnprojekte und verschiedene Beratungsangebote erhalten und weitergeführt werden. Die Übernahme und die Stabilisierung des KDW Demmin waren für das KDW Greifswald mit enormen Kosten und einem hohen Arbeitsaufwand verbunden. Dank dieser Anstrengungen sei das Defizit des KDW Demmin erheblich gesunken und die Werke gut zusammengewachsen, hieß es seitens des KKR. Durch den Wegfall der Belastung durch das Darlehen könne das KDW Greifswald nun Kräfte für dringend anstehende Investitionen freisetzen. Den Beschluss nahm der KKR zum Anlass, um beiden KDW des PEK – in Greifswald und in Stralsund – für die der Kirchenkreis die Verantwortung trägt, für deren Arbeit die allergrößte Wertschätzung und Dankbarkeit auszusprechen.  

Fruchtbare Zusammenarbeit in Starkow

Für das Gemeindeprojekt „800 Jahre Kirche Starkow“ bewilligte der Kirchenkreisrat eine Zuwendung in Höhe von 3.900 Euro aus der Haushaltsstelle „Initiativen und Projekte“. Die Kirchengemeinde Starkow-Velgast feiert in diesem Jahr das 800. Jubiläum der Ersterwähnung des Ortes Starkow sowie 775 Jahre Backsteinbasilika St. Jürgen mit Ersterwähnung der umliegenden Ortschaften. Diese Jubiläen feiert die Kirchengemeinde gemeinsam mit dem Verein Backstein - Geist und Garten e.V. und der Gemeinde Velgast mit einem das Festjahr begleitenden, besonders reichhaltigen Kulturprogramm. Dazu zählen die zahlreichen Konzertkaffees, die mit Gottesdienst, Gartenführung und Konzert sowie anschließenden Gesprächen im Pfarrgarten-Kaffee stattfinden. Der Kirchenkreis empfahl im Zusammenhang mit dem Beschluss den Besuch des Pfarrgartens Starkow und der im Festjahr stattfindenden Veranstaltungen und hob die enge und fruchtbare Verknüpfung von Kirchengemeinde und Verein hervor.

Greifswalder Jacobi-Kirche wird saniert

Der Kirchenkreis gewährt, sofern der Finanzausschuss zustimmt, der Greifswalder Kirchengemeinde St. Jacobi ein zinsloses Darlehen in Höhe von 50.000 Euro aus dem Unterstützungsfonds des PEK. Das Geld beantragte die Gemeinde für Sanierungen an der Jacobi-Kirche, die von 2017 bis 2020 durchgeführt werden. Der erste Bauabschnitt betrifft die Kirchturm-Sanierung, deren Kosten voraussichtlich 700.000 Euro betragen, der zweite Abschnitt betrifft den Chor, dessen Instandsetzung mit 520.000 Euro beziffert wird. Der zuständige Baubeauftragte des Kirchenkreises hat die Notwendigkeit der Arbeiten bestätigt. Für beide Bauabschnitte stehen laut Angaben der Kirchengemeinde insgesamt öffentliche Fördermittel in Höhe von 630.000 Euro in Aussicht.

Sturmschäden und morsche Dachbalken – Vier Dorfkirchen erhalten Hilfe

Für vier Baumaßnahmen hat der Kirchenkreisrat Vorwegnahmen aus dem Baufonds 2018 „Sonstige Kirchen“ beschlossen. Aus Gründen der Dringlichkeit werden die Mittel schon in diesem Jahr zur Verfügung gestellt. Dabei handelt es sich um die Kirche Lüssow (11.250 Euro), die Kirche in Mewegen (10.000 Euro), die Kirche Leopoldshagen (25.000 Euro) und die Kirche Bargischow (35.000 Euro). In Lüssow besteht am Turm aufgrund von Sturmschäden akuter Handlungsbedarf. In Mewegen haben Dachgebälk, Holzbalkendecke und Mauerkrone Schäden durch Feuchtigkeit erlitten. Ähnlich ist es in Leopoldshagen, wo Schwamm und eindringende Feuchtigkeit dazu führten, dass sich der Turm geneigt hatte, so dass auch hier dringender Handlungsbedarf bestand. In der Kirche in Bargischow sind die Schäden besonders umfangreich. Teile der Dachkonstruktion sind durch Nässe morsch geworden, das Chordach und das Dach des Anbaus müssen zeitnah instandgesetzt werden. Das nicht mehr intakte Dachtragwerk hat zu umfangreichen Rissen im Mauerwerk und den absturzgefährdeten Fialtürmen geführt. Die vier Beschlüsse erfolgten vorbehaltlich der Zustimmung des Finanz- beziehungsweise des Bauausschusses. Der Erhalt der Dorfkirchen im Pommerschen Evangelischen Kirchenkreis, die ebenso Gotteshäuser wie auch Stätten heimatlicher Identifikation sind, liegt dem Kirchenkreis besonders am Herzen, so der KKR zu diesen Beschlüssen.
 
Außerdem befasste sich der KKR während der Sitzung am 9. Mai unter anderem mit weiteren Personalfragen, mit dem nächsten KKR-Treffen der Kirchenkreise Pommern und Mecklenburg am 20. Mai in Güstrow sowie mit den Rechnungsprüfungsberichten 2014/2015. Die nächste Sitzung des Kirchenkreisrates findet am 13. Juni 2017 statt.

Quelle: PEK (sk/dav)



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