Studie zu Global Governance EKD fordert "Weltrat" zur Erarbeitung nachhaltiger Entwicklungsziele

20.02.2014 · Hannover.

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) spricht sich für eine Reform internationaler politischer Institutionen aus, um die Entwicklungs- und Nachhaltigkeitsziele voranzutreiben. Gebraucht werde eine effektive Architektur der "Global Governance" (des globalen Regierens), "damit Wirtschaft und Politik einen nachhaltigen, menschenrechtsbasierten Entwicklungspfad einschlagen können", schreibt der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider in der am Mittwoch in Berlin vorgestellten Schrift "Auf dem Weg der Gerechtigkeit ist Leben".

Die EKD-Kammer für nachhaltige Entwicklung beklagt darin, dass auf globaler Ebene in den vergangenen Jahren nur schwache Kompromisse erzielt worden seien. "Es besteht ein Stillstand ohne starke Akteure", konstatiert die Kammer unter Vorsitz des Grünen-Entwicklungsexperten Thilo Hoppe.

Die EKD verweist dabei auf die derzeitige Diskussion um eine Fortentwicklung der UN-Milleniumsziele zur Reduzierung der Armut in der Welt zu nachhaltigen Entwicklungszielen. Sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene gebe es noch viel "Zuständigkeitsgerangel", heißt es in der Schrift. Die EKD-Kammer fordert einen verbindlichen Zeitrahmen zur Erreichung der Ziele, Indikatoren zur Überprüfung sowie Kontroll- und im Falle von Nichteinhaltung Sanktionsmechanismen, die bei den Milleniumszielen gefehlt hätten.

Die EKD schließt sich der Forderung nach einem "Weltrat für soziale, ökologische und wirtschaftliche Fragen" an, der in seiner Bedeutung dem Weltsicherheitsrat gleichkommen müsse. Wünschenswert sei, neben den Staatenvertretern auch Vertreter anderer Organisationen, der Zivilgesellschaft und Kirchen ohne Stimmrecht in die Beratungen einzubinden. Als Alternative zur "erstrebenswerten" Gründung solch eines "Global Council" könne der bestehende Weltwirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC) aufgewertet werden, schlägt die Kammer weiter vor.

Quelle: epd