Gerichtsverwertbare Beweissicherung Immer mehr Gewaltopfer nutzen Rostocker Opferambulanz

30.07.2016 · Rostock.

Immer mehr Gewaltopfer nutzen den kostenlosen Service der Rostocker Uni-Rechtsmedizin, um sich beraten und Verletzungen dokumentieren zu lassen. In diesem Jahr kamen bereits 110 Betroffene in die Opferambulanz, das waren so viele wie im gesamten Jahr 2015, teilte die Universität Rostock am Freitag (29. Juli) mit. Die meisten Überfälle passierten im engen sozialen Umfeld, hieß es. Aber auch das Jugendamt stelle Kinder vor, bei denen der Verdacht der Misshandlung oder Vernachlässigung besteht.

Oft gebe es für Betroffene eine hohe Hemmschwelle, sofort eine Strafanzeige zu stellen, hieß es. Falls sie sich erst später zu diesem Schritt entscheiden, sei eine gerichtsverwertbare Beweissicherung notwendig. Das Modellprojekt Opferambulanz am Rechtsmedizinischen Institut Rostock war 2009 gestartet und wurde zwischenzeitlich auch mit viel Engagement ehrenamtlich aufrechterhalten. Seit 2014 werden die Opferambulanzen an den Universitäten Rostock und Greifswald vom Land mit zusammen 60.000 Euro jährlich sowie mit zusätzlichen Mitteln für die Öffentlichkeitsarbeit unterstützt.

Quelle: epd