Konvent der Propstei Parchim "Herausforderungen in der Begegnung mit den Fremden“

Von Katja Huenges

Flüchtlinge aus dem Parchimer Flüchtlingstreff "M41"

Foto: KG St. Marien Parchim

25.06.2016 · Parchim/Ratzeburg. Die „Perspektiven und Herausforderungen in der Begegnung mit den Geflüchteten“ standen thematisch im Zentrum des dreitätigen Propsteikonvents der Propstei Parchim Anfang Juni. Sozialpädagogin Katja Huenges aus Hagenow berichtet:

Das Thema beherrscht zwar nicht mehr alle Schlagzeilen, nimmt aber weltweit an Brisanz zu und zwingt uns als Kirchengemeinden zu Stellungnahmen und viele Gemeinden auch zu ganz konkretem diakonischen Handeln. Argumentationshilfen, Gedankenanstöße, Praxisberichte und Informationen dazu beschäftigten die über 60 teilnehmenden Pastoren, Gemeindepädagogen und Kirchenmusiker bei Sommerwetter in der Bäk bei Ratzeburg. Begleitet und vorbereitet wurde der Konvent vom Flüchtlingspastor des Kirchenkreises Mecklenburg, Walter Bartels und der Kirchenregion Hagenow mit dem Parchimer Propst Dirk Sauermann.

Mit einem Interkulturellen Training der Referentin für interkulturelle Bildungsarbeit Grit Schäfer (Diakonisches Werk Schwerin) und ihrem Team wurden am ersten Tag die eigenen Grenzen des Verstehens in der Begegnung mit Menschen aus einer anderen Kultur und Religion, deutlich. „Wir und die Muslime“, unter diesem Titel führte Pastor Axel Matyba (Pastor für den Christlich- Islamischen Dialog im Zentrum für Mission und Ökumene der Nordkirche) sehr fundiert und engagiert in diese Herausforderung an die Kirche ein, die für die meisten Mecklenburger völlig neu ist. Am Abend warf der türkischstämmige Kabarettist Kerim Pamuk mit seinem Programm „Burka und Bikini“ den humorvollen Blick eines türkischen Hamburgers auf unsere Gesellschaft. Einen brillanten Vortrag zur Entstehung und Entwicklung von Identität in der Auseinandersetzung mit dem mir Fremden stand am nächsten Vormittag auf dem Programm. Katharina Gladisch von der Universität Rostock (systemische Theologie, Religion und Gesellschaft) weitete noch einmal den Blick auf die Möglichkeiten und schmerzvollen Erfahrungen bei diesem Prozess, zeigte aber auch neue Methoden des Inszenierens von Fremdem und des spielerischen Verfremdens für die Gemeindearbeit auf.
 
Ein musikalische Abendandacht mit Abendmahl und (teils aufregend fremder)  Orgelmusik (vorgetragen von Kantor Stefan Reißig), Praxisberichte aus Gemeinden und natürlich Zeit für Begegnung und Gespräche bereicherten den Konvent. In zwei Jahren ist am gleichen Ort schon der nächste Konvent angemeldet, der sicher auch wieder ein freudiges Wiedersehen mit den Kolleginnen und Kollegen und inspirierende Diskussionen und Impulse bereithält.