EhrungHaustafel für ehemaligen Bischof Krummacher wird enthüllt

07.07.2011 | Greifswald (rn). Die Pommersche Evangelische Kirche gedenkt an den 110. Geburtstag des früheren Bischofs D. Dr. Friedrich-Wilhelm Krummacher mit der Enthüllung einer Haustafel am Mittwoch, dem 3. August 2011 um 10 Uhr am Bischofshaus in der Greifswalder Rudolf-Petershagen-Allee 3.

 

Friedrich-Wilhelm Krummacher wurde am 3. August 1901 in Berlin geboren. Er studierte Theologie in Berlin, Tübingen und Greifswald und schloß sein Studium 1927 mit einer kirchenhistorischen Dissertation über die Niederrheinische Erweckungsbewegung ab. Krummacher war dann u.a. Hilfsprediger in Berlin-Wannsee, Provinzialvikar in der Kurmark und Pfarrer in Essen-Werden. 1943 geriet er als Divisionspfarrer in Kriegsgefangenschaft, schloß sich in der Sowjetunion dem Nationalkomitee Freies Deutschland an und wurde noch 1945 entlassen. Dann wurde er Pfarrer in Berlin-Weißensee, Superintendent des Kirchenkreises Berlin-Land und 1946 Generalsuperintendent unter Bischof Otto Dibelius.

 

Am 10. Februar 1955 wählte die Landessynode der Pommerschen Evangelischen Kirche Krummacher zu ihrem Bischof. Dies blieb er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 1972. Er zog mit seiner Ehefrau Helga Krummacher - einer Frau, die die Nöte ihrer Zeit gesehen hat und ihnen mit Einfallsreichtum, Energie und Engagement begegnet ist und das Seminar für Kirchlichen Dienst begründete - nach Altefähr/Rügen und starb in Berlin am 19. Juni 1974.

 

Friedrich-Wilhelm Krummacher fuhr einen kirchenpolitischen Kurs der Unabhängigkeit von der DDR-Regierung und war in der Ökumenischen Bewegung engagiert. Als Bischof wurde er mehrmals zum Vorsitzenden der Konferenz der evangelischen Kirchenleitungen in der DDR gewählt und wehrte sich gegen eine Abspaltung der DDR-Kirchen von der Evangelischen Kirche in Deutschland, die aber dennoch 1969 vollzogen wurde. In seiner Amtzeit ordinierte er 95 Pfarrer.

 

Die Pommersche Evangelische Kirche hat das Einkehrzentrum „Haus der Stille“ in Weitenhagen zum Gedenken an ihren früheren Bischof benannt.