Auszeichnung Hartwig Eschenburg erhält am Montag Siemerling-Preis

20.02.2020 · Neubrandenburg.

Der Rostocker Kirchenmusiker Hartwig Eschenburg (85) bekommt am Montag (24. Februar) in Neubrandenburg für sein Lebenswerk den mit 10.000 Euro dotierten Siemerling-Preis 2020 des Neubrandenburger Dreikönigsvereins verliehen. Der emeritierte Oberkirchenrat Andreas Flade (Schwerin) wird die Laudatio bei der Festveranstaltung in der Aula des Lessing-Gymnasiums halten, teilte der Dreikönigsverein mit. Eschenburg habe sich als Kirchenmusikdirektor im besonderen Maße um christlich-humanistische, kulturelle und soziale Werte verdient gemacht und damit dem Gemeinwohl der Gesellschaft einen hohen Dienst erwiesen, hieß es zur Begründung.

Hartwig Eschenburg war von 1964 bis 2000 als Kantor an der Rostocker St. Johannis-Kirche tätig und entwickelte die Kantorei mit rund 350 Sängerinnen und Sängern zu einem kirchenmusikalischen Zentrum im Norden Deutschlands. Besonders am Herzen habe ihm die Kinder- und Jugendarbeit gelegen, hieß es. "In DDR-Zeiten schuf er damit neben der ideologisch geprägten Schule einen Hort der Bildung, der auch die Kirchengeschichte und christliche Traditionen umfasste."

Legendär seien die jährlichen Singwanderungen der jugendlichen Sänger der Kantorei in den Sommerferien. Zu den Höhepunkten zählten dabei die geistlichen Abendmusiken in kleinen Dorfkirchen "mit der musikalischen Verkündigung der christlichen Botschaft". Zwischen 1994 und 1998 engagierte sich der Kirchenmusiker zudem als Moderator des "Runden Tisches Kultur" in Rostock.

Der Siemerling-Preis wurde 1994 erstmals ausgeschrieben. Mit ihm werden Menschen geehrt, die sich in besonderem Maße um christlich-humanistische, kulturelle oder soziale Werte verdient gemacht haben. Der Preis erinnert an die Neubrandenburger Familie Siemerling, die seit dem 18. Jahrhundert über mehrere Generationen als Ärzte, Apotheker, Kaufleute und Bankiers wirkte. Die Familienmitglieder förderten das städtische Gemeinwesen, den wirtschaftlichen Aufstieg und das geistige Leben.

Quelle: epd