Kolloquium und Festgottesdienst Güstrower Borman-Altar nach 22 Jahren in altem Glanz

Der restaurierte Borman-Altar in der Pfarrkirche zu Güstrow

Foto: M. Wulf-Nixdorf

09.09.2015 · Güstrow. Einer der bedeutendsten Altäre Norddeutschlands ist nach 22 Jahren restauriert: Der 1522 in der Werkstatt des Jan Borman erschaffene Schnitzaltar in der Pfarrkirche Güstrow. An diesem Wochenende (12./13. September) wird aus diesem Anlass zu einem Kolloquium mit Restauratoren und einem Festgottesdienst mit Bischof v. Maltzahn eingeladen.

Neben dem Altar wird eine Frau besonders im Mittelpunkt stehen: Elisabeth Taetow: Die frühere Pastorin hatte 1997 einen Förderverein ins Leben gerufen und dafür dreißig Mitstreiter sowie anschließend zahllose Förderer und Spender begeistern können. „Unermüdlich und unerbittlich ist Pastorin Taetow an Stiftungen und die Barlachstadt herangetreten. Im Laufe der Jahre konnten so 500.000 Euro eingeworben werden“, sagt der heutige Pastor Matthias Ortmann. So sei es möglich geworden, den Altar in den vergangenen 22 Jahren umfassend zu restaurieren. Zuvor war dies letztmalig im Jahr 1880 geschehen. Im Zweiten Weltkrieg wurde dann ein Flügel durch Nässe stark beschädigt. Und nach einer Instandsetzung Anfang der 1950er-Jahre oxididierte die verwendete Goldbronze und schlug schwarz aus.

Jetzt erstrahlt der Altar aus der Brüsseler Werkstatt von Jan Borman wieder in seiner ursprünglichen Prächtigkeit. Gut 75 Prozent der benötigten Summe für das ehrgeizige Projekt kamen von Stiftungen. Jedem Spender wurde persönlich gedankt – er oder sie bekam jeweils eine Karte von Elisabeth Taetow. Die 77-Jährige hat zudem „jährlich zum Stadtfest eine Tombola zugunsten des Altars durchgeführt. Und sie hat Exkursionen in die Werkstätten der Restauratoren organisiert, damit zu sehen ist, wofür das Geld benötigt wird“, blickt Pastor Ortmann voller Dank und Anerkennung zurück.

Bei dem Kolloquium am Sonnabend ab 12 Uhr in der Pfarrkirche werden auch beteiligte Restauratoren einen Einblick in ihre Arbeit und in „Entdeckungen im Unsichtbaren“ geben. Zum Festgottesdienst wird am Sonntag um 10 Uhr eingeladen. Die Predigt hält der Schweriner Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern, Dr. Andreas v. Maltzahn.

Zum Ende des Jahres wird der Förderverein zur Restaurierung des Jan Borman Altars der Pfarrkirche Güstrow e.V. übrigens aufgelöst. „Das Ziel ist erreicht - der Jan Borman Altar ist restauriert: Gott zur Ehre, der Gemeinde und allen Gästen zur Freude“ ist unter: www.borman-altar.de zu lesen.

Quelle: ELKM (cme)