Wanderausstellung in der Marienkirche Protestantische Institution im Umbau

„Die Pfarrerskinder“, Johann Peter Hasenclever, um 1847

© Stiftung Sammlung Volmer

03.09.2015 · Grimmen.

Am kommenden Sonnabend (5. September) um 17 Uhr wird die Ausstellung „Leben nach Luther. Eine Kulturgeschichte des evangelischen Pfarrhauses“ in der Marienkirche Grimmen eröffnet, wo sie dann vom 6. September bis zum 4. Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr zu sehen ist. Es handelt sich dabei um eine Wanderausstellung des Deutschen Historischen Museums, in Kooperation mit dem Kulturbüro der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Internationalen Martin Luther Stiftung, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien. Ausstellung, begleitende Publikation und die umfangreiche Vortragsreihe werden von der Arbeitsstelle Reformationsjubiläum 2017 der Nordkirche unterstützt. Schirmherrin der Ausstellung ist Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel.

Das Pfarrhaus vom Ursprung bis zur Gegenwart

Hervorgegangen ist die Wanderausstellung aus einer Schau, die bis zum Frühjahr 2014 im Deutschen Historischen Museum in Berlin zu sehen war. Die Ausstellung präsentiert facettenreich die Entwicklung einer der prägendsten evangelischen Institutionen von der Reformation bis zur Gegenwart. Sie zeichnet auf 30 Bild- und Texttafeln die Geschichte des evangelischen Pfarrhauses vom Ursprung bis zur Gegenwart nach. Ergänzt wird die Präsentation durch einige Modelle, Medienstationen und museumspädagogische Elemente.

Projektionsfläche für hohe Erwartungen

„Das Bild des Pfarrhauses war lange geprägt von Stereotypen, Idealisierung und einer ‚Hall of Fame‘ bemerkenswerter Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft, Politik und Wirtschaft, die aus Pfarrfamilien stammten oder selbst den Talar trugen“, heißt es im Begleittext der Ausstellung. „Glaube, Bildung und Kultur machten den Kern des reformatorischen Programms aus. Das Pfarrhaus sollte dies alles seit den Anfängen in Wittenberg vorbildlich verkörpern – eine Erwartung, die Geistliche, Pfarrfrauen und ihre Kinder nicht selten auf eine harte Probe stellte.“

Veränderte Möglichkeiten religiöser Praxis

In der heutigen Zeit befinde sich das Pfarrhaus, als über Jahrhunderte hinweg Identität stiftende Institution des Protestantismus, im Umbau, so Sonja Trautmann, Sprecherin des Deutschen Historischen Museums. In einer Zeit veränderter Rollenmodelle, Lebensformen und religiöser Praxis sei das „klassische“ Pfarrhaus nur noch eine von vielen Möglichkeiten, das geistliche Amt in den Gemeinden auszuüben. Die Ausstellung illustriert dies mithilfe zahlreicher Abbildungen und zeigt die Entwicklung des Pfarrhauses im Laufe der Zeit auch in anderen europäischen Ländern.

Eingebettet in die Kulturgeschichte des Protestantismus

Flankierend zu der Ausstellung wird die neu erschienene Publikation „Die Marienkirche in Grimmen und ihre Gemeinde“ vorgestellt, die vor Ort und im Buchhandel erhältlich ist. Zudem umrahmt eine Veranstaltungsreihe mit Vorträgen die Ausstellung. Dazu hat die Kirchengemeinde Grimmen ein Faltblatt mit dem Programm herausgegeben, das sich im Anhang zu dieser Pressemitteilung befindet. Ziel der Begleitveranstaltungen und der Publikation sei es, die Kirchengeschichte Grimmens mit der Kulturgeschichte des Protestantismus zu verbinden, so Pastor Wolfgang Schmidt.

Quelle: PEK (sk)