Problem für die Meeresumwelt Greenpeace-Aktionstage zu Mikroplastik im Meer

08.08.2016 · Stralsund.

Greenpeace will bei Aktionstagen vom 8. bis 12. August (jeweils 10 bis 17 Uhr) im Stralsunder Ozeaneum darüber informieren, wie Plastikteilchen aus Kosmetika ins Meer gelangen und welche Auswirkungen das hat. Wie das Ozeaneum mitteilte, sind winzig kleine Plastikteilchen aus Körperpflege- und Kosmetikprodukten ein großes Problem für die Meeresumwelt. Allein in Deutschland würden jährlich unter anderem rund 500 Tonnen Mikroplastik aus Polyethylen in Kosmetika eingesetzt. Dies entspreche ungefähr 50 vollen Müllwagen-Ladungen.

Mikroplastikpartikel müssten in Verbrauchsgütern, insbesondere in Körperpflege- und Kosmetikprodukten wie etwa Peelings und Duschgels, verboten werden, sagte Greenpeace-Meeresexpertin Sandra Schöttner. Da Kläranlagen diese kleinen Teilchen nicht herausfiltern könnten, gelangten sie über die Abwässer in Flüsse und Meere. Die Plastikteilchen würden häufig Umweltschadstoffe wie giftiges DDT oder PCB aus dem Wasser anziehen und von Meeresbewohnern wie Plankton, Muscheln, Garnelen und Fischen gefressen. So könne das mit Giften angereicherte Plastik auch in die Nahrung der Menschen gelangen.

Bei den Aktionstagen werden Ehrenamtliche von Greenpeace den Besuchern Mikroplastik in Alltagsprodukten vorführen. Es gibt Bastelaktionen für Kinder, Infotafeln, Broschüren und Unterschriftenlisten für den Schutz der Meere. Pflegeprodukte mit Mikroplastik können den Angaben zufolge auch mit Hilfe der Smartphone-App "Beat the Microbead" erkannt werden. Naturkosmetik oder Produkte mit dem "Zero Plastic Inside"-Label seien die sicherste Variante für eine Hautpflege ohne Mikroplastik.

Eine Abfrage von Greenpeace bei den 30 führenden internationalen Kosmetikherstellern habe Mitte Juli ergeben, dass die Kosmetikindustrie beim freiwilligen Verzicht auf Mikroplastik in ihren Produkten versage, hieß es. Alle Unternehmen verfehlten den aus Greenpeace-Sicht akzeptablen Standard einer wirkungsvollen Selbstverpflichtung.

Quelle: epd