Corona-Pandemie Alle Gottesdienste im Norden abgesagt - Landesbischöfin: "Vorrang hat, Menschen zu schützen"

Aushang in Greifswald: Am Sonntag finden aufgrund der Corona Pandemie keine Gottesdienste mehr statt

Foto: Rainer Neumann

13.03.2020 · Hamburg/Schwerin.

Alle Gottesdienste in Norddeutschland sind für dieses Wochenende abgesagt. Darauf haben sich die evangelische Nordkirche und das katholische Erzbistum Hamburg am Freitag verständigt. Die Absage betrifft die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Hamburg. Grund sind vorbeugende Maßnahmen im Blick auf das Coronavirus.

Vorrangig gelte es, "Menschen zu schützen und zugleich in Gebet und Verantwortung füreinander verbunden zu sein", sagte Nordkirchen-Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Vor allem die direkt vom Coronavirus betroffenen Menschen bräuchten jetzt "Unterstützung, ganz praktisch und im Gebet". Das Abendmahl sollte dagegen bis zum Gründonnerstag (9. April) ausgesetzt werden.

Kirchengemeinden sollten auf Alternativen zum Gottesdienst vor Ort hinweisen, etwa auf Übertragungen in den Medien, so die Landesbischöfin. Auf aktuelle Entwicklung und mediale Möglichkeiten weisen die Kirchenkreise Mecklenburg und Pommern (Sonderseite Corona-Virus: Empfehlungen, Maßnahmen, Aktuelles) und die Nordkirche (www.aktuell.nordkirche.de) hin. Dies gelte auch für die seelsorgerliche Begleitung.

Das Hamburger Erzbistum begründete die Absage mit "besonderen Vorsichtsmaßnahmen", die aufgrund aktueller Entwicklungen getroffen werden müssten. Neben den Gottesdiensten müssten auch alle Veranstaltungen des Erzbistums abgesagt werden, heißt es in einem Schreiben des katholischen Domkapitulars Berthold Bonekamp an alle Pfarreien und Mitarbeiter.

Als einzige Ausnahme werden Taufen und Trauungen genannt. Wenn diese "in einem kleineren Kreis" stattfinden, müssten sie nicht verschoben werden. Bei größeren Gästezahlen sollte jedoch "der Rahmen angepasst" werden oder eine Verschiebung erfolgen.

Auch das Erzbistum verwies auf die Möglichkeit, Gottesdienste per Radio oder Fernseher zu verfolgen. Dazu stehe eine Online-Liste bereit, die permanent aktualisiert werde, hieß es (www.erzbistum-hamburg.de/medien-godi). Auch Fürbittengebete und Hausandachten "im Kreis von Familie oder Freunden" sollten genutzt werden.

Quelle: epd