Bundestagsabgeordneter Kahrs überbrachte Zusage über Sanierungsunterstützung Geldsegen für Bartholomäuskirche in Wittenburg

Von Marion Wulf-Nixdorf

Freuen sich, dass die Außenarbeiten an der Kirche in Wittenburg losgehen können: Bundestagsabgeordneter Johannes Kahrs, Bürgermeisterin Dr. Margret Seemann, Bürgervorsteherin Sybil Moß, Fördervereinsvorsitzende Dr. Barbara Gubalke und Gemeindepastor Martin Waack.

Foto: M. Wulf-Nixdorf

07.02.2015 · Wittenburg. Für die Arbeiten an der Außenhülle der mittelalterlichen Bartholomäuskirche in Wittenburg werden für den ersten Bauabschnitt 200 000 Euro aus dem Denkmalschutzsonderprogramm des Deutschen Bundestages zur Verfügung gestellt, teilte der Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs (SPD) in Wittenburg mit.

Und fur den zweiten Bauabschnitt werde er sich um weitere 200 000 Euro bemühen, sagte Kahrs im Rathaus in Wittenburg. Gemeindepastor Martin Waack, Fördervereinsvorsitzende Dr. Barbara Gubalke, Bürgervorsteherin Sybil Mos und Bürgermeisterin Dr. Margret Seemann (SPD) sind überglücklich – so werde die dringend nötige Sanierung der Außenhülle der mittelalterlichen Bartholomäuskirche mitten in der Stadt, direkt neben dem historischen Rathaus, statt befürchteter sechs bis zehn Jahre nur zwei dauern, meint Waack.

Die Gesamtkosten für die zwei Bauabschnitte belaufen sich auf 800 000 Euro. Die Gemeinde muss für den ersten Bauabschnitt, der im Februar noch beginnen soll, 200 000 Euro als Komplementärmittel aufbringen. Die sind bereits durch Unterstützung verschiedener Stiftungen, unter anderen der Rudolf- August-Oetker-Stiftung, Patronatsmitteln vom Kirchenkreis sowie durch Eigenmittel der Kirchengemeinde mit Hilfe des Fördervereins vorhanden. Losgehen soll es u. a. mit der Entfeuchtung des Mauerwerks am Ostchor und an Teilen des Langhauses. Dann werden Balkenkopfe und das Mauerwerk ausgewechselt bzw. ausgebessert und verfugt.

Im zweiten Bauabschnitt, der wie der erste 400 000 Euro kosten soll und bei dem die Kirchengemeinde wieder stark auf die Hilfe aus dem Denkmalschutzprogramm des Bundestages hofft, sollen weitere Teile des Langhauses und der Turm saniert werden. Davon werde der normale Besucher kaum was sehen, sagt die Fördervereinsvorsitzende Dr. Barbara Gubalke und freut sich schon jetzt, wenn es mit der Innensanierung losgehen kann. Das Mauerwerk im Inneren sondert durch die große Feuchtigkeit Salpeter ab. Die Kirche wird einen neuen Anstrich bekommen. Das durchgehende Gestühl soll getrennt werden, „eine Genehmigung des Landesamtes fur Denkmalschutz liegt zwar noch nicht vor, aber uns wurde bereits Wohlwollen für die Neuordnung des Gestühls signalisiert“, so Martin Waack. Dadurch werde ein Mittelgang entstehen, der es leichter macht, die Sitzplatze zu erreichen. Unter bzw. neben die Orgelempore sollen eine Sakristei sowie eine Teeküche und Sanitäranlagen eingebaut werden. Der Eingang in die Kirche wird wieder in den Turm verlegt, damit man auf den Altar zugeht, wenn man die Kirche betritt.

Der Förderverein der Kirche wurde im April 2013 von 26 Leuten gegründet, inzwischen hat er 155 Mitglieder. „Drei Viertel der Stadtvertreter sind bei uns Mitglied“, sagt Barbara Gubalke und ist froh über das gute Miteinander von Kirche und Kommune.

Die gute Zusammenarbeit hebt auch Margret Seemann hervor, ehemals Landtagsabgeordnete, die auf ihren Platz dort verzichtete, um seit einem Jahr Bürgermeisterin in ihrem Heimatort zu sein. Sie hatte anlässlich der Übergabe des Bescheids über die 200 000 Euro zu Kaffee und Kuchen ins Rathaus eingeladen. Die Stadt hatte 80 000 Euro aus Städtebaufördermitteln für die Kirche zur Verfügung gestellt. Die könne sie nun anderweitig nutzen, freut sich die evangelische Christin.

Bürgervorsteherin Sybil Mos betont, dass die Kommune mit Pastor Waack, der seit 16 Jahren in Wittenburg tätig ist, „das große Los“ gezogen habe. Gemeinsam mit seiner Frau, die hervorragende kirchenmusikalische Arbeit leiste und einen Kirchenchor mit über 40 Mitgliedern, einen Kinderchor, einen Jugendchor und eine Band leite, locke er viele Menschen in die Kirche. Nicht nur zu den Gottesdiensten, auch zu den Festen oder dem ökumenischen Martinsumzug zum Beispiel. Im vergangenen Jahr gab es 15 Taufen und 20 junge Menschen wurden in dem 6000-Einwohner-Ort konfirmiert.

Der Hamburger Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs, der auch haushaltspolitischer Sprecher seiner Fraktion im Bundestag ist, erzählt, dass er sich kürzlich gemeinsam mit seinem Bundestags- Kollegen Frank Junge, der fur den Wahlkreis Parchim zuständig ist, die beiden großen Kirchen in Parchim angesehen habe. Kahrs ließ durchblicken, dass er sich bemühen werde, auch für St. Marien und St. Georgen etwas zu tun. Beide mittelalterliche Kirchen sind seit 2010 als Denkmale nationaler Bedeutung eingestuft. In St. Georgen wurden vor wenigen Wochen das Ende der Außensanierung gefeiert (siehe Kirchenzeitung vom 11. Januar). Dort soll es nun mit der Innensanierung am südlichen Seitenschiff losgehen. In St. Marien steht die Turmsanierung in diesem Jahr auf dem Plan, kosten rund 410 000 Euro. „Kirche hat etwas mit Glauben zu tun. Aber auch damit, wie sich eine Stadt präsentiert“, begründet Kahrs sein Engagement.

Quelle: Mecklenburgische und Pommersche Kirchenzeitung Nr. 06/2015