Gänseessen für Obdachlose Frank Zander: Die Reichen könnten etwas abgeben

21.12.2014 · Berlin.

Der Musiker und Entertainer Frank Zander hat kurz vor Weihnachten zur Solidarität mit bedürftigen Menschen aufgerufen. "Ich wünsche mir, dass die Vermögenden der Gesellschaft ein bisschen was von ihrem Reichtum abgeben an die Bedürftigen", sagte Zander. Den Verweis auf Sparsamkeit könne er nicht gelten lassen. "Sparsam und geizig zu sein, ist bei vielen wohlhabenden Menschen dicht beieinander", so Zander.

Seit 20 Jahren organisiert der Künstler in Berlin kurz vor Weihnachten ein großes Fest für Obdachlose. Am Montag (22. Dezember) ist es wieder soweit. Zu dem schon als legendär geltenden Gänseessen werden diesmal fast 3.000 Menschen erwartet.

Rückblickend auf die vergangenen zwei Jahrzehnte betonte Zander, dass sein Obdachlosen-Essen mittlerweile in der Öffentlichkeit ernsthafter wahrgenommen werde als dies früher der Fall war. Eine Grund dafür sei, dass die Feier stark gewachsen und mittlerweile Anlaufpunkt nicht nur für Obdachlose, sondern auch für zahlreiche Spender und Unterstützer ist.

Der Umfang der Sachspenden werde in jedem Jahr größer. "Und alles, was übrig ist, zum Beispiel Schlafsäcke, Geldspenden, Tabakpfeifen, Obst, Süßigkeiten, Lebkuchen, Kaffee, alkoholfreie Getränke, Socken, Handschuhe, Schlafanzüge, Unterhosen oder auch Kondome leiten wir weiter an Obdachloseneinrichtungen und Küchen", sagte der Musiker.

Auch die prominenten Helfer wüssten, dass sich das traditionelle Wohltätigkeitsfest nicht zur Profilierung des eigenen Images eigne. "Die Obdachlosen-Weihnachtsfeier ist eine andere Veranstaltung als etwa die Bambi-Verleihung", sagte Zander. Er fügte hinzu: "Wichtig sind hier die armen Menschen."

Er selbst freue sich, wenn sich einige der Gäste im Laufe der Jahre wieder melden. "Ich stehe ja immer am Eingang und begrüße etwa die ersten Tausend Leute. Dann tut mir meine Hand weh. Wenn jemand nach Jahren wiederkommt, sich bedankt, vielleicht auch ausheult und mir erzählt, er hätte jetzt ein neues Zuhause und eine kleine Kneipe - solche Geschichten tun natürlich sehr wohl", erklärte der Musiker.

Quelle: epd