Landtag MV Expertenkommission für neue Bestattungsvorschriften

12.11.2019 · Güstrow.

Die Expertenkommission des Landtags für Bestattungskultur hat sich für eine Lockerung der Vorschriften ausgesprochen. Mit knapper Mehrheit empfahl die Kommission, die zeitweise Aufbewahrung einer Urne zu Hause vor der Bestattung zu erlauben, teilte der Obmann der CDU-Fraktion für die Kommission, Sebastian Ehlers, mit. Der Zwang zur anschließenden Bestattung soll demnach aber bestehen bleiben.

Seine Partei sehe den Beschluss kritisch, so Ehlers. Eine eventuelle Aufbewahrung zu Hause von bis zu einem Jahr oder sogar länger "lehnen wir kategorisch ab". Von der Idee, die Asche Verstorbener zu teilen, halte die CDU ebenfalls nichts. Die Kommission habe sich dieser Meinung mehrheitlich angeschlossen. Die Würde des Menschen ende nicht mit dem Tod. "Der Wunsch, sterbliche Überreste zu Schmuck oder Dekorationsstücken zu verarbeiten, widerspricht dieser Grundposition."

Die Fraktion der Linken verwies darauf, dass viele Menschen sich eine Lockerung des Friedhofszwangs wünschten. Sie wollten die Urne noch eine Weile bei sich haben, um Abschied zu nehmen. Die Möglichkeit der zeitweisen Aufbewahrung zu Hause sei daher eine "gute Entscheidung".

Die Kirchen hatten im Vorwege für eine Beibehaltung der Friedhofspflicht plädiert, denn nur ein offizieller Friedhof sichere die Totenruhe. Bestattungen auf Privatgrundstücken würden eine öffentliche Erinnerungskultur an Verstorbene nahezu unmöglich machen. Der Landtag in Schwerin soll in den kommenden Monaten über ein neues Bestattungsgesetz entscheiden.

Quelle: epd