"Sehr zufriedenstellendes Geschäftsergebnis" Evangelische Bank verzeichnet 10,3 Millionen Euro Jahresüberschuss

19.06.2019 · Kassel/Kiel.

Die Evangelische Bank (EB) blickt nach Worten ihres Vorstandsvorsitzenden Thomas Katzenmayer auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurück. So sei der Jahresüberschuss trotz der Niedrigzinsphase leicht von 10,1 Millionen Euro im Jahr 2017 auf 10,3 Millionen Euro gesteigert worden, sagte Katzenmayer am Dienstag auf der Generalversammlung der EB in Kassel. "Das ist ein sehr zufriedenstellendes Geschäftsergebnis", bilanzierte er.

Zu schaffen mache der Bank allerdings die Tatsache, dass für Einlagen bei der Europäischen Zentralbank 0,4 Prozent Strafzinsen fällig würden. Dies belaste die EB jährlich mit zwei bis drei Millionen Euro, sagte der Vorstandsvorsitzende. Dennoch werde dieser Negativzins erst dann an die institutionellen Kunden weitergegeben, wenn deren Einlagen die Grenze von fünf Millionen Euro übersteigen.

Das wirtschaftliche und politische Umfeld sei für die Bank so herausfordernd wie nie zuvor, fuhr Katzenmayer fort. Als Beispiele nannte er ausufernde Regulierungsvorschriften sowie die fortschreitende Digitalisierung, der sich die Bank stellen müsse. Auch seien die Folgen politischer Prozesse sowie der Geldpolitik nicht absehbar. Für das laufende Jahr rechne er aber mit einem ähnlichen Geschäftsvolumen wie im vergangenen Jahr. Die Dividende für die Genossenschaftsmitglieder der Bank beträgt für 2018 drei Prozent, insgesamt rund 3,6 Millionen Euro.

Zu Beginn der Versammlung ging der frühere Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) in einem Gastvortrag hart mit der Praxis von Boni-Zahlungen etwa bei Banken ins Gericht. Gutverdiener würden hier im Erfolgsfall hoch belohnt, bei Misserfolg aber werde der Steuerzahler zur Kasse gebeten. "Das strapaziert die Glaubwürdigkeit des Systems und das Gerechtigkeitsempfinden", sagte er.

Lammert, der zum Thema "Wirtschaftsethik in Zeiten der Digitalisierung und Globalisierung" sprach, wies zudem darauf hin, dass die Finanzwirtschaft dank der Digitalisierung heute ein zehnmal so großes Volumen wie die Realwirtschaft erreicht habe. In diesem Zusammenhang beklagte er einen offensichtlichen Mangel an ethischer Kontrolle über die ökonomischen Kalküle. Eine solch eigendynamische Finanzwirtschaft habe vielfach nichts mehr mit Wertschöpfung zu tun, sondern beruhe nur noch auf Wetten, kritisierte er.

Quelle: epd