Landessynode der Nordkirche beendet Europäisches Taizé-Treffen möglicherweise in Rostock

29.02.2020 · Lübeck-Travemünde. Mit dem Klimabericht des Schleswiger Bischofs Gothart Magaard ist am Sonnabend in Lübeck-Travemünde die dreitägige Landessynode der Nordkirche zu Ende gegangen. Bischof Tilman Jeremias (Sprengel Mecklenburg und Pommern) erklärte am Rande der Synode, Rostock habe gute Chancen, zum Jahreswechsel 2021/22 Gastgeber für das traditionelle Europäische Jugendtreffen Taizé zu werden.

Er rechne "zu 95 Prozent" mit einer Zusage für Rostock, sagte Jeremias. Entschieden sei es aber noch nicht. Erwartet werden zum Jugendtreffen rund 15.000 junge Menschen aus ganz Europa. Ein solches Jugendtreffen wäre ein großer Gewinn für die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern. Jeremias: "Ich würde mich riesig freuen." Einbezogen werden sollten auch benachbarte Städte und Gemeinden wie Schwerin oder Stralsund.

Eine Delegation von Taizé hatte zuvor Mecklenburg-Vorpommern und die Landessynode besucht. Seit 1978 organisieren die Brüder von Taizé die fünftägigen Europäischen Treffen. Sie fanden unter anderem in Paris, Barcelona, London, Rom und Genf sowie in Berlin und Hamburg statt.

Klimabericht mit positiver Zwischenbilanz

Bischof Magaard zog eine positive Zwischenbilanz der Klimaschutzbemühungen. Es fehle aber noch eine solide Grundlage, um die Erfolge zu dokumentieren. Nach einer ersten Schätzung sanken die in der Nordkirche anfallenden Emissionen zwischen 2017 und 2018 um 3,3 Prozent auf 91.500 Tonnen CO2. Fortschritte seien beim ökologisch orientierten Einkauf erzielt worden. Kritisiert wurde vom Grünen-Landtagsabgeordneten Andreas Tietze, dass mit den bisherigen Ergebnissen eine klimaneutrale Kirche bis 2050 nicht erreicht werden könne.

Die Nordkirche will künftig mehr junge Menschen in ihren Gremien beteiligen. Geprüft werden sollen gesonderte Zugänge für junge Menschen zu den Synoden. Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt machte deutlich, dass die Kirchenleitung bereits an dem Thema arbeite.

Preise verliehen

Mit dem "Nordstern" und je 1.000 Euro wurden auf der Synode drei Projekte zum Thema "Gelebte Vielfalt" ausgezeichnet. Die Johannesgemeinde Greifswald erhielt den "Nordstern" für ihr Familienangebot "Gottesdienst & Pasta" in einer Plattenbausiedlung. Das Projekt "Kirche hilft helfen" in Laboe (bei Kiel) sammelt Spenden, um rund 20 armen Familien einen Urlaub auf dem Bauernhof zu ermöglichen. Der Lübecker Verein "Wahlverwandtschaften Alt & Jung" hat mittlerweile 100 Familien mit kleinen Kindern ohne Großeltern Kontakte mit älteren Menschen vermittelt. Ein zusätzlicher Sonderpreis mit 500 Euro ging an das "Mädchencafé" in Niebüll, das junge Mädchen aus unterschiedlichen Kulturen unterstützt.

Das "Young Team Haddeby" hat den mit 2.500 Euro dotierten Fundraisingpreis der Nordkirche gewonnen. Mit originellen Werbeaktionen sichert der Förderverein die Kinder- und Jugendarbeit der Kirchengemeinde in Haddeby (bei Schleswig). Die Christusgemeinde Kronshagen (bei Kiel) hat für ihr Fundraising-Konzept zur Finanzierung der neuen Orgel 1.500 Euro erhalten. 1.000 Euro gingen an die Kirchengemeinde Norddörfer auf Sylt für ihren "Weihnachtsbrief".

Bereits am Freitag beschlossen die Synodalen einstimmig den Haushalt 2020 und nach kontroverser Debatte das neue Baugesetz der Nordkirche.

Quelle: epd/kmv