Räume öffnen Elisabeth Lange als Pastorin für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eingeführt

Von Marion Wulf-Nixdorf

Schön, dass Du da bist, sagte Pröpstin Christiane Körner (re.) während der Einführung zu Pastorin Elisabeth Lange. In der Mitte ihre Kollegen Friedemann Müller und Martin Fritz (li.).

Foto: M. Wulf-Nixdorf

19.10.2014 · Damm. Pastorin Elisabeth Lange leitet seit dem 1. April den Bereich Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Kirchenkreis Mecklenburg. Der Kirchenkreisrat hatte die 46-Jährige für acht Jahre auf die Pfarrstelle im Zentrum Kirchlicher Dienste (ZKD) in Rostock berufen. Am 11. Oktober wurde sie in Damm eingeführt.

Eine alte Dorfkirche voller Jugendlicher und einiger Älterer. Sieben Clowns kommen in die Kirche, nähern sich den Menschen in den Stuhlreihen, weichen zurück. So leise, wie sie gekommen sind mit ihren roten Pappnasen, so leise verschwinden sie wieder. Fragezeichen bei denen, die nicht schon den ganzen Tag bei der EMAT, der Jahrestagung der ehrenamtlichen Mitarbeiter in der Jugendarbeit, dabei waren. Die Tagungsteilnehmer wussten natürlich: Die Clowns wollten Distanz und Nähe darstellen – ihr Thema der EMAT, zu der rund 60 Jugendliche aus dem Kirchenkreis Mecklenburg von Freitag bis Sonntag in der Evangelischen Jugendbildungsstätte in Damm (siehe KiZ Nr. 38, S.9) zusammen waren.

Ein angemessener Rahmen, die neue Kinder- und Jugendpastorin des Kirchenkreises mit einem Gottesdienst einzuführen. Mit Musik von der Band der Jugendkirche in Rostock unter der Leitung von Andreas Braun. Da wurde auch mal fröhlich mitgeklatscht – eine lockere und gleichzeitig tief geistliche Atmosphäre prägte den Gottesdienst in der festlich geschmückten Kirche mit den vielen Kerzen.

Elisabeth Lange kennt sich aus in der Kinder- und Jugendarbeit. War sie doch neben ihrer Arbeit als Gemeindepastorin in Bernitt fast acht Jahre zuständig für Kinder- und Jugendarbeit im ehemaligen Kirchenkreis Güstrow für die damaligen Propsteien Bützow und Güstrow, hatte oft große Jugendgruppen auf ihrem Pfarrhof, dem „Knotenpunkt Bernitt“.

Bereits seit 1. April ist Elisabeth Lange im Zentrum kirchlicher Dienste in Rostock gemeinsam mit ihren Mitarbeitern Stephan Rodegro (gemeindliche Arbeit mit Kindern und Kindergottesdienst), Friedemann Müller (Jugend) und Martin Fritz (Präventionsarbeit, Förderungen, Jugendpolitik) tätig. Begleitet werden die Hauptamtlichen von der Jugendvertretung im Kirchenkreis, dem ehemaligen Landesjugendkonvent.

Ihre neue Aufgabe werde nun sein, so Pröpstin Christiane Körner in ihrer Ansprache bezugnehmend auf Jesaja Kapitel 40 „... die auf Gott harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden“, gemeinsam mit dem Rostocker Team, Kindern und Jugendlichen, im neuen Wirkungsfeld zu harren auf Gott und Räume dafür zu öffnen und zu schützen, dass Kindern, Jugendlichen, Mitarbeitern Flügel wachsen und sie Kraft haben, ihre Wege und Wege mit anderen zu gehen“. Gott werde sie und uns „herausholen aus der Routine, dem Hamsterrad, dem Rückzug auf uns selbst und das Kircheninnere, aus Mattigkeit und Müdigkeit, die – erschreckend – nicht wenige in unserer Kirche erfasst hat“.

Ihre große Sehnsucht sei es, so die neue Kinder- und Jugendpastorin in ihrer Predigt, „nah dran zu sein“ – an Gott und den Menschen. Der Tag endete mit einem großen Fest, das bis tief in die Nacht am Lagerfeuer dauerte.

Gleich am Montag ging es weiter mit einer Klausurtagung der Jugendmitarbeiter aus dem Zentrum kirchlicher Dienste. „Wir sind auf der Suche nach jugendentsprechenden Veranstaltungen“, sagt Stephan Rodegro auf Anfrage. Es gäbe bereits erste Ideen für kommendes Frühjahr. Mehr wollte er nicht verraten.

Elisabeth Lange betont, dass es ihr wichtig ist, noch stärker und offener auf konfessionslose Kinder und Jugendliche zuzugehen. „Es gibt aus meiner Erfahrung ein hohes Interesse an den Angeboten der evangelischen Kirche für Kinder und Jugendliche. Jugendlichen ist dabei vor allem wichtig, ohne Leistungsdruck ihre Ideen ausprobieren zu können und zu erleben, Teil einer Gruppe zu sein, in der man eine Aufgabe hat und ernst genommen wird.“ Sie lasse sich ganz schnell anstecken von der Leidenschaft und der Begeisterung anderer und „ich bin dann ziemlich risikobereit, Sachen auszuprobieren“.

Elisabeth Lange ist in Leipzig geboren – was man ihr immer noch ein wenig anhört – und ist seit 1990 in Mecklenburg zu Hause. Sie hat in Rostock Theologie studiert und hat zwei erwachsene Kinder.

Quelle: Mecklenburgische und Pommersche Kirchenzeitung Nr. 42/2014