Geschichte Ehemalige politische Gefangene treffen sich

09.08.2018 · Güstrow/Bützow.

Das diesjährige Treffen ehemaliger politischer Gefangener beschäftigt sich vom 26. bis 28. September in Güstrow und Bützow (Landkreis Rostock) mit dem Thema "1968. Die Utopie eines Dritten Weges". Zunächst soll auf einer Fachtagung in Güstrow auf die gescheiterten Utopien zur Überwindung von Sozialismus und Kapitalismus auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs sowie auf die Nachwirkungen des Jahres 1968 eingegangen werden, teilte die Friedrich-Ebert-Stiftung als Mitveranstalterin am Mittwoch in Schwerin mit.

Was sich 1968 in Mecklenburg-Vorpommern ereignete, ist das Vortragsthema von Christoph Wunnicke. Über die Rolle der Kirchen 1968 in der DDR spricht Pfarrerin Cornelia von Ruthendorf-Przewoski aus Sachsen. Inwieweit sich Vorstellungen der 68er in der Programmatik der 89er in der DDR finden lassen, behandelt der Theologe und Bürgerrechtler Friedrich Schorlemmer aus Wittenberg (Sachsen-Anhalt).

Am 28. September ist dann in Bützow eine Gedenkveranstaltung am Denkmal für die politischen Häftlinge der DDR geplant. Dabei werden Pastorin Johanna Levetzow (Bützow) und der Bützower Gefängnisseelsorger Andreas Timm eine Andacht halten. Die musikalische Umrahmung übernimmt die Musikschule Bützow.

Das Bützower Häftlingstreffen findet zum 16. Mal statt. Es versteht sich als zentrales Gesprächsforum zur DDR-Vergangenheit in Nordostdeutschland. Bezugspunkt sind die Schicksale der politischen Häftlinge aus dem Bützower Strafvollzug während der sowjetischen Besatzungszone und der SED-Herrschaft. In den Gefängnissen in Bützow saßen Häftlinge der politischen Strafjustiz in der NS-Zeit und nach 1945 Andersdenkende, Unbequeme und Menschen, die zufällig in die Mühlen von Geheimpolizei und Justiz geraten waren.

Quelle: epd