„Ein wichtiger Ratgeber und Inspirator für eine mutige Kirche der Zukunft“ EKD-Ratsvorsitzender würdigt scheidenden Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn

Ehrengäste zur Verabschiedung von Bischof Dr. Andreas von Maltzahn: Synoden-Präses Ulrike Hillmann (v.l.), Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (nicht im Bild) und Justizministerin Katy Hoffmeister

Foto: Ralf Niemzig, Nordkirche

11.05.2019 · Schwerin. In einem Gottesdienst im Schweriner Dom St. Marien und St. Johannis wurde am heutigen Sonnnabend der Schweriner Bischof Dr. Andreas v. Maltzahn entpflichtet und gab dabei sein Amtskreuz zurück. Beim anschließenden Empfang der Ersten Kirchenleitung sprachen u. a. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, EKD-Ratsvorsitzender Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt und Weihbischof Horst Eberlein Grußworte.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig überbrachte die herzlichen Grüße der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns: „Entscheidend für Führungsaufgaben ist Ihre Art, wie Sie mit Menschen umgehen: Zugewandt und offen, der zuhört und nicht vom ersten Augenblick an die fertige Antwort parat hat.“ Von Maltzahn sei vor allem „ein Mensch, der manch schwierige Situation mit Humor und einem Augenzwinkern leichter machen kann“, so die Ministerpräsidentin. In der Nordkirche habe der scheidende Bischof „immer dafür geworben, nach vorn zu schauen, sich nicht in die Vergangenheit zurück zu träumen. Ihr Weg war es, zu gestalten, auch wenn die Bedingungen für Kirche in der Gegenwart schwieriger wurden.“ Für Mecklenburg-Vorpommern und die Landesregierung, so Manuela Schwesig weiter, war es „eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Ihnen, lieber Bischof v. Maltzahn. Klar in der Haltung, konstruktiv und zugänglich haben wir Sie erlebt. Als jemanden, der auf andere zugeht, bei dem man immer gespürt hat, wie gut er geerdet und verwurzelt ist in seiner mecklenburgischen Heimat. Ich danke Ihnen für Ihren Dienst als mecklenburgischer Landesbischof und Bischof der Nordkirche. Ich wünsche Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute.“

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, der auch bayerischer Landesbischof ist, erinnerte an das erste Kennenlernen im Zuge der engen Partnerschaft zwischen der bayerischen und der mecklenburgischen Kirche: „Ich habe schnell gemerkt, welch ein Glücksfall für die mecklenburgische Kirche es gewesen ist, ihn als Bischof zu haben.“ Aus dem, was Andreas v. Maltzahn sage, so der EKD-Ratsvorsitzende, spreche eine große Sensibilität für die Situation und für die Menschen. Und es komme darin „eine theologische und geistliche Kompetenz zum Ausdruck, die das rechte Wort zur rechten Zeit findet“. Ganz persönlich sei Andreas v. Maltzahn für ihn, so Heinrich Bedford-Strohm, „ein wichtiger Ratgeber und Inspirator für eine mutige Kirche der Zukunft, die aus der Kraft Jesu Christi lebt und genau deswegen eine tiefe Liebe zur Welt entwickelt und diese Liebe im Dienst an den Menschen, gleich welchen religiösen oder weltanschaulichen Hintergrunds, auch wirklich ausstrahlt“.

„Mit großer Dankbarkeit und großem Respekt sehen wir heute darauf, wie Sie das bischöfliche Amt aus einer klar lutherischen Identität heraus gelebt und gestaltet haben und dabei unsere Kirche klar und kenntlich in der Öffentlichkeit vertreten haben“, würdigte Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt die Verdienste von Dr. Andreas v. Maltzahn. „Kirche, lieber Bruder von Maltzahn, ist für Sie dabei ein Raum der Freiheit. Aus christlicher Freiheit heraus Verantwortung zu übernehmen auch im politischen Gemeinwesen, das war, ist und bleibt deshalb selbstverständlich für Sie. Sie setzen sich in Wort und Tat ein für die Würde und das Recht aller Menschen, engagieren sich für Geflüchtete, für Minderheiten, für sozial Benachteiligte. Genau dafür steht die von Ihnen mitgegründete Stiftung ‚Kirche mit Anderen‘. Die Impulse, die Sie als Bischof an dieser Stelle gesetzt haben, werden hier in Mecklenburg in guter Weise weiterwirken. Unser gemeinsamer Weg geht weiter in neuen Aufgaben und neuen Rollen, aber nicht weniger verbunden im gemeinsamen Auftrag, das Evangelium zu verkünden und so lebendige Hoffnung für diese Welt zu sein.“

Für Ulrike Hillmann, Präses der Landessynode der Nordkirche, hat Dr. v. Maltzahn im Amt als Bischof „sichtbar seinen Glauben gelebt“. Es sei ihm Herzensanliegen das Gute aus der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs bereichernd in die Nordkirche einzubringen – „so hat er maßgeblich zu deren Gelingen beigetragen“. Die Präses dankte Andreas v. Maltzahn im Namen der II. Landessynode „für seine Hingabe, mit der er den Sprengel Mecklenburg und Pommern repräsentiert und den leitenden geistlichen Dienst wahrgenommen hat. Wir freuen uns, dass er jetzt das Amt als Studienleiter für Gottesdienst und Homiletik (Predigtlehre) am Prediger- und Studienseminar der Nordkirche in Ratzeburg angetreten hat, und wünschen ihm dafür Gottes reichen Segen.“

„Immer wenn ich Ihnen, Bruder v. Maltzahn begegnet bin, in Gottesdiensten, in Gesprächskreisen, bei offiziellen Anlässen oder auf dem Rad am Morgen, wenn ich meinen Gang um das Schloss machte und Sie in Ihr Büro fuhren“, sagte Weihbischof Horst Eberlein vom Erzbistum Hamburg, „immer war es da, das Eigentliche, für das Sie unterwegs waren, oder sagen wir – Christus.“ Für Weihbischof Eberlein sei Andreas v. Maltzahn immer „Amtsbruder, Glaubensbruder, Mitbruder auf dem Weg“ gewesen und werde es bleiben, formulierte er und ergänzte: „Von Herzen sage ich Ihnen Dank und wünsche Ihnen, vor allem auch im Namen unseres Erzbischofs Stefan Heße, Gottes Segen für den kommenden Weg und die neue Aufgabe.“

Ein weiteres Grußwort sprach Bischof Charles Mjema aus Tansania; der Bischofsrat der Nordkirche hielt ein gesungenes Grußwort zur Melodie des Liedes „Über sieben Brücken musst du geh´n“. In Liedform zur bekannten Melodie „Danke für diesen guten Morgen…“ mit neuem Text bedankten sich die Pröpstin und die Pröpste im Kirchenkreis Mecklenburg bei ihrem Bischof. Mit einem Reisesegen von Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt endete am Abend der Tag des Abschieds und des Dankens.

Quelle: Nordkirche (cme)