EKD-Kulturbeauftragter: Kirche muss sich nicht zu allem äußern

03.03.2020 · Frankfurt a.M./Hamburg.

Der evangelische Kulturbeauftragte Johann Hinrich Claussen empfiehlt Kirchen genaues Abwägen vor politischen Stellungnahmen. "Damit sie gehört werden, sollten sich kirchliche Vertreter genau überlegen, zu welchen Gelegenheiten und für welche Themen sie sich engagieren", schreibt der Hamburger Theologe in einem Beitrag für das evangelische Monatsmagazin "chrismon" (März-Ausgabe). Es könne ein Zeichen politischer Weisheit sein zu schweigen und nichts zu einem Tempolimit auf Autobahnen zu sagen.

Kirche könne dann deutlich werden, "wenn Kernfragen der Menschenwürde oder der Gerechtigkeit berührt sind", schreibt der Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und nannte als Beispiel das Eintreten von evangelischer und katholischer Kirche, Organspenden weiter von einer freiwilligen Entscheidung der Spender abhängig zu machen. Im vergangenen Jahr hatte sich die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland für ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen eingesetzt und eine entsprechende Petition an den Bundestag initiiert.

Quelle: epd