Migration Drese fordert mehr Bundesmittel für Integration

06.12.2017 · Schwerin.

Mecklenburg-Vorpommerns Integrationsministerin Stefanie Drese (SPD) fordert vom Bund, zügig verlässliche Zusagen für die weitere finanzielle Beteiligung an den Integrationskosten über 2018 hinaus zu geben. Einen entsprechenden Antrag werde das Land bei der kommenden Integrationsministerkonferenz stellen, sagte Drese.

Dringendste Aufgabe bei der Integration sei die Sprachvermittlung, sagte Drese. Es müsse bei Ausländern noch mehr dafür geworben werden, dass sie ihre Kinder möglichst früh in eine Kita geben, denn dort könnten sie die deutsche Sprache fast nebenbei erlernen. Von den 108.000 Mädchen und Jungen, die derzeit in einer Kita betreut werden, hätten rund 7.000 einen Migrationshintergrund. Vor fünf Jahren stammten knapp 4.500 der damals 98.000 Kita-Kinder aus Familien mit ausländischen Wurzeln.

Die seit einem Jahr tätige Integrationsbeauftragte der Landesregierung, Dagmar Kaselitz (SPD), sagte, es gebe in MV weiterhin ein beeindruckendes Engagement für Flüchtlinge sowie gute, arbeitsfähige Strukturen für die Integration. Allerdings müsse der Informationsfluss zu den Ehrenamtlichen verbessert werden.

Zu den Herausforderungen gehörten die Integration in Kita, Schule und Arbeit sowie die Nutzung der Potenziale der Migranten, sagte Kaselitz. Wichtige Ziele seien, die Gewaltschutzkonzepte in den Flüchtlingsunterkünften umzusetzen und eine Arbeitsgruppe "Große Städte" für die besonderen städtischen Herausforderungen zu initiieren. Die psychosoziale Beratung und der Sprachmittlerpool müssten ausgeweitet werden. Für das kommende Jahr sei eine landesweite Integrationskonferenz geplant.

Den Angaben zufolge hat sich die ausländische Bevölkerung in MV in den vergangenen fünf Jahren mehr als verdoppelt. 2012 lebten rund 34.000 Ausländer im Land, das waren 2,1 Prozent der Bevölkerung. Ende Oktober 2017 waren über 73.700 Ausländer aus 142 Staaten registriert. Das waren 4,6 Prozent der Bevölkerung. Knapp 30 Prozent der Ausländer waren Flüchtlinge. Der Altersdurchschnitt der Flüchtlinge lag bei etwa 29 Jahren.

Quelle: epd