Digitalisierung der Hamburger Auswandererlisten abgeschlossen Daten von knapp sechs Millionen Auswanderern künftig im Internet abrufbar

16.07.2019 · Hamburg.

Das Staatsarchiv Hamburg hat die digitale Erschließung der Auswandererlisten abgeschlossen. Die Daten der knapp sechs Millionen über Hamburg ausgewanderten Personen können nun im Internet, im Lesesaal des Staatsarchivs und im Museum Ballinstadt recherchiert und die damit verlinkten, digitalisierten Originale eingesehen werden, teilte die Hamburger Kulturbehörde mit. "Die Auswandererlisten liefern einen wichtigen Beitrag zur internationalen Familien- und Migrationsforschung und geben vielen Nachfahren auf der ganzen Welt wertvolle Hinweise über die Herkunft ihrer Vorfahren", sagte der Senator für Kultur und Medien, Carsten Brosda (SPD), zum Abschluss des Projekts.

Über Hamburg verließen seit Mitte des 19. Jahrhunderts rund zehn Prozent aller europäischen Überseeauswanderer den Kontinent. Nur in Hamburg sind die Nachweise über die Passagiere erhalten geblieben. Sie bildeten damit "eine historisch einmalige Quelle für die geschichtliche und genealogische Forschung". In den Listen stehen detaillierte Daten der Auswanderinnen und Auswanderer. Dank dieser Angaben eigne sich die Quelle hervorragend für die Erforschung historischer Migrationsprozesse, hieß es.

Das Vorhaben wurde von der Stadt Hamburg als Modellprojekt "LinkToYourRoots" zur beruflichen Integration von Menschen mit Behinderung ins Leben gerufen. Die Beschäftigten übertrugen die Listen vollständig und quellentreu in eine Datenbank, wobei die Herausforderung darin bestand, die korrekte Übernahme der handschriftlichen und oft sehr schwer leserlichen Einträge unterschiedlichster Schreiberinnen und Schreiber zu gewährleisten.

Beim Internetpartner des Staatsarchivs, Ancestry.de, dem weltweit größten Anbieter von Dienstleistungen für Familienforscher, ist die Hamburger Auswandererdatenbank den Angaben zufolge eine der beliebtesten Quellen. Pro Jahr werden bei diesem Angebot weltweit etwa 200.000 Besucher mit mehr als einer Million Seitenaufrufe gezählt. Das gesamte Angebot von Ancestry und damit auch die digitalisierten Auswandererlisten stehen den Nutzern im Lesesaal des Staatsarchivs und im Auswanderermuseum Ballinstadt kostenlos zur Verfügung.

Quelle: epd


Die Einträge sind online beim Projektpartner www.ancestry.de recherchierbar.