Die St. Georgenkirche

Die Georgenkirche ist das Herz Parchims. Nur Reste des slawischen Burgwalls sind älter. Die 1229 erstmals erwähnte Kirche war eine dreischiffige turmlose Backsteinbasilika. Sie brannte 1289 teilweise ab. Reste davon sind im heutigen unteren Turmbereich bis zu einer Höhe von zwölf Metern, in der Westwand und im Feldsteinsockelfundament erhalten. Die heutige, dem Heiligen Georg gewidmete Backsteinkirche ist eine gotische dreischiffige Hallenkirche, die 1307 geweiht wurde.

 

Um 1390 erfolgten Erweiterungen in Form eines Hallenumgangschores und beidseitigem querhausartigen Ausbau des Vorchorjoches. Bei einem Stadtbrand von 1612 brannte der hohe Turmhelm ab und wurde durch ein niedriges Satteldach ersetzt. Teile der reichen Innenausstattung gingen im Laufe der Jahrhunderte verloren. Dennoch sind viele wertvolle mittelalterliche Ausstellungsstücke aus der Zeit der Gotik und nachreformatorische Bild- und Schnitzkunstwerke der Renaissance erhalten geblieben. Die letzten umfangreichen Restaurierungen des Innenraumes erfolgten im 19. Jahrhundert. Im Zeitraum von 1996 bis 2022 wurde die Georgenkirche komplett saniert und restauriert.

 

Hier eine Auswahl an Ausstattungsstücken in der Georgenkirche:

  • Lutherbild von Valentin Köser von 1612
  • Friese-III-Orgel von 1871
  • Ratsgestühl von 1608/1623
  • Kanzel von Lübecker Meistern von 1580
  • Tauffünte von 1620
  • Hochaltar von Georg Möckel von 1898
  • Plastik "Schmerzensmann" aus dem frühen 15. Jh.
  • Mittelalterlicher Hochaltar (ehemaliger Hauptaltar) von Henning Leptzow um 1421

Wegen ihrer geschichtlichen, architektonischen und kunsthistorischen Bedeutung gilt St. Georgen als Kirche von regionaler Bedeutung und zusammen mit der Marienkirche als Denkmal nationaler Bedeutung und ist Teil der europäischen Route der Backsteingotik.

 

Sie wird jedes Jahr besonders im Rahmen der offenen Kirche von Tausenden Touristen besucht. Sie hat wegen ihrer hervorragenden Akustik eine überregionale Bedeutung bei der Gestaltung vielfältiger hochkarätiger Konzerte und anderer kirchenmusikalischer Veranstaltungen. Sie war viele Jahre Austragungsort der Mecklenburgischen Musikfestspiele.

 

Informationen zur Friese-III-Orgel finden Sie hier.