Pastor will verfallenes Gebäude zu Begegnungsort machen Denkmalschutz-Stiftung unterstützt Roidiner Wassermühle

Pastor Christian Bauer vor der einsturzgefährdete Wassermühle im Dorf Roidin bei Demmin.

Foto: epd/Nicole Kiesewetter

04.11.2019 · Demmin/Bonn.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt 110.000 Euro für Sicherungsarbeiten an der Wassermühle im vorpommerschen Roidin (bei Demmin) bereit. Das Geld stammt von der Sammartin-Stiftung und zahlreichen zweckgebundenen Spenden, teilte die Stiftung am Montag in Bonn mit. Der Fördervertrag werde in diesen Tagen dem Eigentümer, Pastor Christian Bauer aus der benachbarten evangelischen Gemeinde Hohenmocker, erreichen. Er will die Wassermühle zu einem Begegnungsort machen.

Das technische Denkmal aus dem 19. Jahrhundert liegt am Rand des Tollensetals in einem Mühlenhof, der aus der Mühle, weiteren Wohngebäuden sowie einem Brunnenhaus mit Wasserläufen, Scheunen und Ställen besteht. Ende der 1920er Jahre wurde die Mühle auf Turbinenbetrieb umgebaut. Eingestellt wurde der Mühlenbetrieb im Jahr 1959.

Ab 1971 diente die Mühle als Wohnhaus. "Unsachgemäße Behandlung des Objekts durch die Bewohner führte zu massiven Schäden", so die Stiftung Seit einigen Jahren steht der Mühlenhof leer. Der neue Eigentümer will durch die Renovierung das denkmalgeschützte Ensemble vor dem weiteren Verfall bewahren. "Selbst wenn die Mühle vielleicht nicht mehr wie früher klappern wird - hier muss doch wieder Leben rein", sagte er kürzlich. Bisher erfolgten umfangreiche Entrümpelungsaktionen und Notsicherungsmaßnahmen.

In fünf Jahren soll die ehemalige Wohnung im Mühlenhaus saniert sein. Dort möchte Pastor Bauer auch eine Kleingruppenherberge für bis zu zehn Personen einrichten. Das Denkmalbewusstsein des Eigentümers sei beispielhaft, lobte die Stiftung. Er wolle auch die Mühlentechnik wieder instand setzen. Verschiedene Vorarbeiten, zu denen die Wiederherstellung der künstlichen Wasserwege und -becken gehört, wurden bereits ausgeführt.

Quelle: epd