Diakonie Demminer Tafel weist AfD-Spende zurück

04.01.2020 · Demmin.

Das Kreisdiakonische Werk Greifswald (KDW) hat eine Spende der AfD Demmin in Höhe von 200 Euro für die Demminer Tafel zurück überwiesen. "Eine Annahme der Spende würde allen Werten, für die die Diakonie steht, widersprechen", sagte KDW-Geschäftsführer Jörg Raddatz am Freitag. Die AfD sei eine Partei mit nationalistischen und rechtsextremen Tendenzen und Vorstellungen. "Von einer solchen Partei nehmen wir keine Spende an." Der Demminer Tafel solle dadurch aber kein Schaden entstehen.

Die AfD-Fraktion der Demminer Stadtvertretung hatte nach Erhöhung der Sitzungsgelder erklärt, künftig einen Teil ihrer Aufwandsentschädigung für gemeinnützige Zwecke zu spenden. Eine Mitarbeiterin der Tafel hatte sich nach Angaben des KDW ohne Absprache mit der Geschäftsführung an die AfD-Fraktion gewandt und um eine Spende für die geplante Weihnachtsfeier gebeten. Nach Eingang der Spende hatte die Diakonie dann kurz vor Weihnachten den Betrag zurückgebucht. Die AfD-Fraktionsvorsitzende Norina Mittendorf sprach daraufhin von einer "Schande". Der "Nordkurier" hatte zuerst darüber berichtet.

Die Diakonie stehe im Gegensatz zur AfD für eine weltoffene Gesellschaft, die Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung unterstützt, sagte die stellvertretende Geschäftsführerin Britta Heinrich. "Eine Annahme der Spende ist damit unvereinbar." Auch wenn es in der Demminer AfD Menschen mit weniger extremistischen Einstellungen geben sollte, so würde allein die Mitgliedschaft in der AfD diese Tendenzen unterstützen.

Quelle: epd