Zuwendungsbescheid Brodkorb überreicht 150.000 Euro für Dobbertiner Orgel

23.06.2018 · Dobbertin.

Mecklenburg-Vorpommerns Finanzminister Mathias Brodkorb (SPD) hat für die Klosterkirche in Dobbertin (Kreis Ludwigslust-Parchim) einen Zuwendungsbescheid über 150.000 Euro für den Orgelbau überreicht. 2020 steht das 800-jährige Bestehen des ehemaligen Benediktinerinnenklosters an, zu dem die Orgel wieder erklingen soll. Die Zahlung des Landes solle helfen, den Orgelbau noch rechtzeitig zu ermöglichen, teilte das Finanzministerium am Freitag mit.

Bis zum großen Jubiläum soll der Innenraum vom Altar bis zur Unterkirche wieder genutzt werden können. Jahrzehntelange Durchfeuchtungen der Außenwände führten zu starken Beschädigungen an Wandflächen und der Innenausstattung. Der größte Wunsch der Besucher sei jedoch, dass die Orgel endlich wieder erklingt, hieß es.

Geplant ist ein Instrument mit 28 Pfeifenreihen, das in das Originalgehäuse aus dem Jahr 1857 eingepasst werden soll. Die Kosten für den Einbau werden auf 350.000 Euro geschätzt. Für den Fertigstellung und Einbau werden zwei Jahre gerechnet.

Die 1857 in der Dobbertiner Klosterkirche errichtete Ernst-Sauer-Orgel war 1893 durch ein Instrument der Firma Schlag und Söhne aus Schweidnitz (heute Polen) ersetzt worden. Diese Orgel wurde im Laufe der Jahre mehrfach umgebaut und repariert. Vor 27 Jahren wurde sie abgebaut und eingelagert, damit die Kirche innen renoviert werden konnte. Da die alte Orgel nicht wieder hergestellt werden kann, soll ein neues Instrument beschafft werden. Derzeit gibt es in der Kirche nur eine kleine Orgel.

Das um 1220 gegründete Kloster Dobbertin ist in Mecklenburg die einzige in ihrer Gesamtheit noch erhalten gebliebene Klosteranlage des Benediktiner-Ordens. Nach der Reformation wurde die Klosteranlage zu einem evangelischen Damenstift ausgebaut. Der künstlerisch anspruchsvolle Umbau der Klosterkirche im 19. Jahrhundert zählt zu den frühesten Beispielen neugotischer Sakralarchitektur in Norddeutschland. Seit 1961 werden in der Klosteranlage Menschen mit geistiger Behinderung und psychisch Kranke betreut. 1991 übernahm die Diakonie die Anlage.

Quelle: epd