Zwei Jugendliche dringend tatverdächtig Brandanschlag in Woldegk aufgeklärt: Polizei schließt politisch motivierten Hintergrund aus

28.11.2015 · Neubrandenburg.

Die Polizei hat den Brandanschlag auf ein Wohnhaus mit Flüchtlingen am vorigen Montag in Woldegk (Kreis Mecklenburgische Seenplatte) offenbar aufgeklärt. Zwei Jugendliche aus Woldegk seien dringend tatverdächtig, teilte das Polizeipräsidium Neubrandenburg mit. Sie hätten sich während der Vernehmung in Widersprüche verwickelt. Auch wenn noch weiter ermittelt wird, sei ein politisch motivierter Hintergrund auszuschließen.

Bei dem Feuer am Montagabend mussten 35 Menschen ihre Wohnungen verlassen, darunter zehn Flüchtlinge. Ein 76-jähriger Mann und ein 14-jähriges Mädchen kamen mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus. Die Feuerwehr hatte die Menschen über Drehleitern gerettet. Das Wohnhaus ist für unbestimmte Zeit unbewohnbar. Die Stadt Woldegk hat Notunterkünfte zur Verfügung gestellt.

Insgesamt hat die Polizei nach eigenen Angaben 120 Zeugenvernehmungen durchgeführt. Innenminister Lorenz Caffier (CDU) beglückwünschte die Mitarbeiter zum Ermittlungserfolg. Der Brand habe die Bürger über Woldegk hinaus in hohem Maße beunruhigt. Caffier: "Der Verdacht einer politisch motivierten Tat konnte nicht ausgeschlossen werden."

Parteien und Verbände hatten den Brandanschlag auf die Flüchtlingsunterkunft verurteilt. Der Richterbund Mecklenburg-Vorpommern hatte einen fremdenfeindlichen Anschlag vermutet und erklärt, mit dem Brandanschlag sei "eine neue Qualität erreicht" worden, weil die Täter Menschenleben gefährdet hätten. Ähnlich hatte sich Helmuth Holter, Vorsitzender der Linksfraktion, geäußert und vor "geistigen Brandstiftern" auf den "besorgten Spaziergängen" gewarnt.

Quelle: epd