Bischof von Maltzahn lobt Arbeit Erster Bischofsbesuch bei der Schweriner Bahnhofsmission

Bischof von Maltzahn besucht die Bahnhofsmission in Schwerin

Foto: C. Meyer

05.03.2015 · Schwerin.

Bischof Dr. Andreas von Maltzahn hat am Mittwoch die neu eröffnete Bahnhofsmission in Schwerin besucht - die einzige in Mecklenburg-Vorpommern. Er freue sich, dass sich die Mitarbeiter nicht entmutigen ließen, auch wenn sie nicht alle Probleme rund um den Hauptbahnhof lösen könnten, sagte der Bischof. Als Gastgeschenk brachte er ein farbenfrohes Kreuz aus El Salvador mit. Die Bahnhofsmission war im September vorigen Jahres eingeweiht worden.

So habe die Bahnhofsmission etwa einen kleinen Jungen betreut, der seinen Zug verpasst habe, berichtete Mitarbeiterin Silke Rauschpichler. Per Telefon habe sie Kontakt zum Vater aufgenommen. Einige Tage später sei der Junge mit seinem Freund wiedergekommen, um sich bei seiner Helferin zu bedanken. Und ein merklich orientierungsloser Mann habe nicht einmal mehr seinen Namen gewusst, erzählte Mitarbeiterin Heike Sobanski. Die Bahnhofsmission habe ihn aufgenommen und den Rettungsdienst alarmiert.

Problematisch ist für die Mitarbeiter zuweilen, dass sie manche Geschichte kaum glauben können - etwa wenn ihnen erzählt wird, sie seien beklaut worden oder Geheimdienste würden ihnen auflauern. Bischof von Maltzahn: "Lieber sich einmal aufs Kreuz legen lassen als einem, der in Not ist, nicht helfen." 25 Ehrenamtliche sind in Schwerin bei der Bahnhofsmission tätig, acht weitere bereiten sich vor. Zurzeit gibt es Gespräche für eine weitere Bahnhofsmission in Stralsund. Auch Wismar ist im Gespräch.

Vor zehn Jahren war die landesweit letzte Bahnhofsmission in Bad Kleinen (nördlich von Schwerin) geschlossen worden. Die ehemalige Schweriner Bahnhofsmission musste ihre Arbeit vor 61 Jahren, im März 1953, einstellen, weil ihr die Räume gekündigt worden waren. In den 50er Jahren hatte die DDR fast alle Bahnhofsmissionen unter dem Vorwand der Spionage für den Westen verboten. Nur der Dienst am Berliner Ostbahnhof konnte weiterarbeiten.

Quelle: epd