Bischof Abromeit ordiniert Friederike Grube Eine Pastorin aus Pommern, die Sprachen liebt

Pastorin z.A. Friederike Grube und Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit

Foto: A. Klinkhardt

03.06.2016 · Greifswald. Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit wird die 32-jährige Friederike Grube am kommenden Sonntag (5. Juni) um 14 Uhr der Greifswalder Christuskirche zur Pastorin ordinieren.

Dabei wird er ihr segnend die Hand auflegen und sie zum Dienst der öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung berufen. "Ich freue mich, dass Friederike Grube, die in Barth aufgewachsen ist, unserer Region treu bleibt. Als junge Pastorin mit kleinen Kindern spricht sie mit ihren Angeboten gerade auch jüngere Familien an und sät damit für die Zukunft unserer Kirche. Die Ordination zeigt deutlich, dass der Beruf des Pfarrers mehr ist als ein Job: Die Kirche sendet die Kandidatin in den Dienst und sie bestätigt ihr, dass sie von ihren Gaben und ihrer Ausbildung her fähig ist, für ihr restliches Leben als Pfarrerin zu wirken“, sagt der Greifswalder Bischof.
 
„Ich bin gerne Pommerin“, sagt Friederike Grube fröhlich. 1983 kam sie in Stralsund auf die Welt und wuchs in Barth in einer christlichen Familie auf. Ihr Großvater war ebenfalls Pastor, und beide Eltern durften wegen ihres christlichen Glaubens nicht die Erweiterte Oberschule besuchen. Ihr Elternhaus habe sie geprägt, erzählt sie: „Vor dem Schlafengehen beteten meine Eltern mit uns Kindern Luthers Abendsegen. Und jeden Morgen hat mein Vater uns die Tageslosung vorgelesen. Wir durften dann die Jahreslosung sprechen, worauf wir sehr stolz waren. Diesen Brauch habe ich inzwischen an meine beiden Kinder weitergegeben. Mein Dreijähriger sagt schon ‚Mutter tröstet‘ – er hat also die Jahreslosung verstanden“.

"Das will ich machen“

Als sie 18 Jahre alt war, fragte ihr damaliger Vikar und Leiter der Evangelischen Jugend sie, ob sie sich vorstellen könne, Theologie zu studieren. Da sie immer schon gerne eine Familie haben wollte, verwarf sie die Idee zunächst - hielt sie das Amt einer Pastorin doch für unvereinbar mit einem geregelten Familienleben. So studierte sie Germanistik in Berlin, bis sie auf Heimaturlaub an Ostern eine Art Aha-Erlebnis hatte: „Ich saß im Gottesdienst und wusste auf einmal ganz klar: Das will ich machen.“ Und das Familienleben? „Ich war mir sicher: Wenn mir Familie wichtig ist, dann kann ich es so gestalten, dass beides zusammen geht“, erläutert Friederike Grube. In Greifswald studierte sie Theologie und verbrachte gegen Ende ihres Studiums ein Jahr an der Stellenbosch University bei Kapstadt/Südafrika. Ihr zweijähriges Vikariat, also die praktische Ausbildung zur Pastorin nach dem Examen, absolvierte sie in der Greifswalder St. Mariengemeinde. Seit Februar ist sie nun Pastorin zur Anstellung an der Greifswalder Christuskirche. Ein großes Anliegen ist ihr, dass hier wieder regelmäßig Kindergottesdienste stattfinden.
 
Ihr Interesse an Sprachen, das sie zum Germanistikstudium geführt hatte, ist ihr geblieben. Friederike Grube: „Der gesamte Gottesdienst ist bei mir komplett durchformuliert. Die Predigt muss nicht lang sein und verfolgt am liebsten nur einen Gedanken, aber ich feile gerne an den Worten und Sätzen. Dabei möchte ich die Zuhörer nicht belehren, sondern ihnen zeigen: Dieser Text hat mit dir zu tun. Er ist ganz aktuell.“

Quelle: Bischofskanzlei Greifswald (ak)