"Sehr nachhaltige Strukturen entstanden" Bischof Abromeit: Nordkirche ist Erfolgsgeschichte

Bischofs Dr. Hans-Jürgen Abromeit

Foto: Nordkirche

19.10.2018 · Greifswald.

Die Gründung der Nordkirche ist nach Ansicht des Greifswalder Bischofs Dr. Hans-Jürgen Abromeit "eine Erfolgsgeschichte". "Was das Lebensgefühl angeht, sind wir schon gut zusammen gewachsen", sagte der 64-Jährige am Donnerstagabend in Greifswald. Durch die Fusion der drei ehemaligen Landeskirchen Nordelbien, Mecklenburg und Pommern im Mai 2012 seien "sehr nachhaltige Strukturen entstanden", die über viele Jahre tragen würden.

Abromeits Amtszeit endet ebenso wie die seines mecklenburgischen Amtskollegen, Bischof Andreas von Maltzahn (57), im September 2019. Danach wird es im Sprengel (= Bischofsbezirk) Mecklenburg und Pommern ab Oktober 2019 nur noch einen Bischof mit Sitz in Greifswald geben. Gewählt werden soll der neue Bischof oder die Bischöfin von der Landessynode am 1. März im Greifswalder Dom. Kandidaten sind noch nicht bekannt.

"Das geht an der Realität vorbei"

In seinem letzten Amtsjahr habe er vor, weiterhin "business as usual" zu machen und die Übergabe seiner Amtsgeschäfte vorzubereiten, sagte der Bischof. Die Mitgliederzahlen im Sprengel Mecklenburg und Pommern "werden gewaltig kleiner werden", prognostizierte er. Dies sei jedoch kein Grund, "Untergangsszenarien" anzudeuten. "Das geht an der Realität vorbei". Vielmehr lasse sich die Vitalität der Kirchengemeinden nicht an ihrer Mitgliederzahl messen.

Mit Blick auf den Umgang der Kirche mit der AfD sagte Abromeit: "Es tut uns gut, zur Partei auf Abstand zu gehen, aber nicht zu den Menschen." Die Entscheidung, zum Deutschen Evangelischen Kirchentag im Juni 2019 in Dortmund keine AfD-Politiker einzuladen, hält er für falsch. Der Kirchentag behandele Sachthemen, da könne man auch "geeignete Leute" von der AfD einladen. "Ich glaube, dass gerade der Kirchentag sich da eine Chance vergibt."

"Ein, zwei Bücher schreiben"

Auch im Ruhestand sieht Abromeit seine private Zukunft in Greifswald. Er möchte "ein, zwei Bücher schreiben" und gemeinsam mit seiner Frau wieder häufiger die Familie in Westfalen besuchen. Bevor Abromeit 2001 zum Bischof in Greifswald gewählt wurde, unterrichtete er am Institut für Aus-, Fort- und Weiterbildung in Schwerte-Villigst.

Eingeführt werden soll der neue Bischof für Mecklenburg-Vorpommern am 31. Oktober 2019 im Greifswalder Dom St. Nikolai. Bischof Maltzahn wird am 24. August 2019 im Schweriner Dom aus dem Amt verabschiedet, Abromeits Abschied folgt am 14. September 2019 im Greifswalder Dom.

Quelle: epd