Katholische Kirche Bernostiftung und Erzbistum streiten um Schulen in Mecklenburg

09.06.2020 · Schwerin.

Entgegen dem Beschluss des Erzbistums Hamburg sieht die katholische Bernostiftung keinen Grund, die regionale Trägerschaft der katholischen Schulen in Mecklenburg aufzugeben. Das einseitige Vorgehen des Erzbistums habe sie "sehr überrascht", sagte der Vorsitzende des Stiftungsrates, Hasko Schubert, am Dienstag in Schwerin. "Es gibt weder Anlass noch Grund, die regionale Trägerschaft aufzugeben."

Das Erzbistum hatte zuvor mitgeteilt, die katholischen Schulen in Schwerin und Rostock auch gegen den Willen der Stiftung in die eigene Trägerschaft übernehmen zu wollen. Die Stiftung selbst solle aufgelöst werden. Grund ist nach Angaben des Erzbistums ein strukturelles Defizit im Haushalt: Die vor 15 Jahren gegründete Stiftung brauche derzeit jährlich zwei Millionen Euro aus Mitteln des Erzbistums, um ihren Betrieb fortzuführen. Vor dem Hintergrund der finanziellen Sanierung und abnehmender Kirchensteuereinnahmen werde man keinen Millionenzuschuss mehr an die Stiftung leisten können. Das Erzbistum könne den Schulbetrieb effizienter organisieren.

Dem widerspricht die Bernostiftung: Sie habe "kein Millionendefizit, sondern wird 2020 einen ausgeglichenen Haushalt haben - wie in fast allen Vorjahren auch". Die reguläre Zuweisung des Erzbistums betrage derzeit 500.000 Euro. "Zentralisieren kann keine bessere und preiswertere Lösung sein." Der Stiftungsrat werde sich in einer gesonderten Sitzung noch im Juni mit den weiteren Schritten befassen. Bis dahin gehe der Betrieb der Schulen regulär weiter.

Quelle: epd