Gemeinsam in Verantwortung für alle Menschen im Land Austausch von Landesregierung und Erster Kirchenleitung zu aktuellen Themen

15.05.2019 · Schwerin. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig traf gestern (14. Mai) gemeinsam mit weiteren Mitgliedern der Landesregierung mit der Ersten Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) in Schwerin zusammen. Es war zugleich die erste Begegnung der Landesregierung mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt, die ihr Amt am 1. April angetreten hat.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig betonte zu Beginn der Begegnung: „Ich verbinde mit dem heutigen Treffen die Hoffnung, dass sich die gute und konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Landesregierung und der Nordkirche auch künftig fortsetzen wird. Sie sind für uns wichtige Gesprächspartner und Ratgeber in allen gesellschaftlich relevanten Fragestellungen. Ich freue mich auf die feierliche Amtseinführung der neuen Landesbischöfin am Pfingstmontag in Schwerin.“

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt hob daraufhin die große Bedeutung hervor, die der Austausch mit der Landesregierung gerade in diesem Jahr, 25 Jahre nach Abschluss des Güstrower Vertrages, für die Kirchenleitung der Nordkirche hat. Sie würdigte die vielfältige Kooperation zwischen der Nordkirche und dem Land, bei der das Wohl und ein gutes Zusammenleben aller Menschen in Mecklenburg-Vorpommern im Blick seien.

Ländlicher Raum und soziale Brennpunkte stärken

Die Ministerpräsidentin ging auf die großen Herausforderungen ein, vor denen das Land steht: „Wir brauchen ein starkes soziales Engagement – in Vereinen, Verbänden, Parteien und in der Kirche. Es muss unser gemeinsames Ziel sein, den Zusammenhalt in unserem Land zu stärken. Dazu gehört auch, dafür zu sorgen, dass gerade Menschen im ländlichen Raum und in sozialen Brennpunkten nicht ins Abseits geraten.“

Die Landesbischöfin betonte: „Es ist erklärter Wille der Nordkirche, auch künftig in der Fläche präsent zu bleiben und so Kirche für Andere, mit Anderen und inmitten Anderer in einer pluralen und multireligiösen Gesellschaft zu sein. In Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen engagieren sich Menschen unterschiedlichster Herkunft und oft auch unabhängig von Kirchenzugehörigkeit für ein gutes Miteinander vor Ort. Als Kirche bauen wir auch künftig Brücken, wo Grenzen, Vorurteile und Ungerechtigkeit Menschen trennen.“

Henrike Regenstein, Diakonisches Werk M-V, führte Kindertageseinrichtungen, Schulen und weitere Einrichtungen der Diakonie als Beispiele für soziale Integration an: „Hier gestalten Menschen aus unterschiedlichen sozialen Lebenssituationen gemeinsam ihren Alltag; ihre Kinder und Jugendliche haben Zugang zu guter Bildung.“

Christliches Leben ist unverzichtbar

Justizministerin Katy Hoffmeister, zuständig für Kirchenangelegenheiten, sagte im Verlauf des Treffens: „Christliches Leben ist hier in Mecklenburg-Vorpommern sehr vielfältig, kreativ und für unsere Gesellschaft unverzichtbar. Das merke ich bei allen meinen Besuchen in den Kirchengemeinden. Ich bin den Kirchen für ihr Engagement sehr dankbar und freue mich, dass wir in diesem Jahr zusammen den 8. Bibelwettbewerb für Schüler unter dem Motto ‚Aufsteh’n. Losgeh’n. Was bewegen.‘ gestartet haben.“

Der Greifswalder Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit (Sprengel Mecklenburg und Pommern) ging im Verlauf des Treffens auf den Religionsunterricht im Land ein und begrüßte es, dass im kommenden Jahr mehr neue Lehrkräfte als bisher für das Fach Religion erwartet werden: „Der Religionsunterricht kann noch nicht in allen Regionen ausreichend abgesichert werden. Daher ist es wichtig, dass Land und Kirche nichts unversucht lassen, um schrittweise die Unterrichtsversorgung gerade auch im ländlichen Raum zu verbessern.“ Zu weiteren Themen gehörte die Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes in Mecklenburg-Vorpommern: Zentrum aller Bemühungen sei es, den Bedürfnissen der Menschen mit Behinderung besser gerecht zu werden.

Quelle: Nordkirche (at/std)