Zeugnis unserer Geschichte Auftakt zur Sanierung des "Kleinen Jacob" in Greifswald

St.-Jacobikirche Greifswald

Foto: PEK / Sebastian Kühl

18.02.2018 · Greifswald.

Die evangelische Kirchengemeinde St. Jacobi in Greifswald hat am Sonnabend mit einem Konzert den offiziellen Auftakt zur Kirchensanierung begangen. Für insgesamt 1,2 Millionen Euro soll das im Volksmund "Kleiner Jacob" genannte Gotteshaus generalüberholt werden. Die Arbeiten gelten insbesondere dem Mauerwerk des Turms und den Fenstern im Kirchenschiff.

"Historische, kirchliche Gebäude sind Zeugnis unserer Geschichte und prägen vielerorts das Bild einer Region", sagte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Sonnabend vor Ort. Dies gelte auch für Greifswald mit der "beeindruckenden Jacobikirche". Sie sei vor allem religiöser Anlaufpunkt für die Gemeindemitglieder. Zugleich sei sie aber auch ein kultureller und touristischer Treffpunkt für Einheimische und Besucher. Damit trage sie dazu bei, die Attraktivität der Universitäts- und Hansestadt weiter zu erhöhen, sagte der Minister.

Das Gotteshaus ist die kleinste und jüngste der drei gotischen Kirchen in Greifswald. Der Ursprungsbau entstand im 13. Jahrhundert. 1280 wurde die Kirche erstmals namentlich genannt. Um 1400 erfolgte der Umbau der zuvor zweischiffigen zu einer dreischiffigen Kirche. Sie liegt am Rande der westlichen Altstadt und zugleich an der Europäischen Route der Backsteingotik, der Schwedenstraße und des Caspar-David-Friedrich-Bildweges. Neben Gottesdiensten gibt es Angebote für Kinder und Senioren sowie Bibelkreise und Musikkurse. Auch Konzerte der Greifswalder Bachwoche finden regelmäßig in der Kirche statt.

Der Turm hat in den vergangenen Jahren bereits neue Fenster, eine neue Heizung und einen neuen Sanitärraum erhalten. Jetzt sollen vor allem das Mauerwerk saniert und die Fenster des Kirchenschiffs erneuert werden. Die Finanzierung der jetzt anstehenden Arbeiten sei für die Kirchengemeinde ein Kraftakt gewesen, sagte Glawe. Doch Dank des Engagements vieler Helfer sei es gelungen, den Großteil der Mittel bereitzustellen.

Finanzielle Unterstützung kam aus Mitteln der Städtebauförderung, vom Bund, von der "Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler", von der "Zeit"-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, von der Rudolf-August Oetker-Stiftung, von der Bürgerstiftung Vorpommern sowie vom Kirchenkreis. Für rund 65.000 Euro werden derzeit noch Spender gesucht.

Quelle: epd