Massaker an den Armeniern vor 100 Jahren Bischof Abromeit spricht von "Völkermord"

25.04.2015 · Hamburg.

Bei einer Gedenkveranstaltung in der Hamburger Hauptkirche St. Petri (Mönckebergstraße) hat der pommersche Bischof Dr. Hans-Jürgen Abromeit die Massaker an den Armeniern vor hundert Jahren als "Völkermord" bezeichnet. "Es ist kein Nutzen zu erkennen, der für die Vermeidung des Wortes spricht", sagte Abromeit am Freitag bei der Veranstaltung unter dem Motto "Gemeinsam gegen Vergessen und Leugnung". Man müsse unangenehme Wahrheiten aussprechen, damit Versöhnung und Frieden einen Anfang nehmen könnten.

"Ohne das Eingeständnis dieser bitteren Wahrheit wird das Verständnis zwischen Türken, Armeniern und Deutschen nicht wachsen", so der Bischof weiter. Obwohl die deutsche Botschaft in Istanbul früh von den Gräueltaten an den Armeniern wusste, blieben Kaiser und Reichsregierung damals untätig, um das osmanische Reich nicht als Bündnispartner zu verlieren. In jedem Fall hätte das deutsche Kaiserreich es verpasst, "den Mund für die Sache der christlichen Schwestern und Brüder aufzumachen." Deswegen müsse von einer deutschen Mitschuld am Völkermord gesprochen werden.

Quelle: epd