KirchenleitungArbeitsstelle „Kirche im Dialog“ kann im Sommer starten

Lübeck (cme). Die Arbeitsstelle „Kirche im Dialog“ kann zum Sommer 2011 ihre Arbeit in der Hansestadt Rostock aufnehmen und wird zugleich ein Büro in Hamburg eröffnen. Dies sieht eine jetzt  in Lübeck unterzeichnete Vereinbarung vor, mit der die drei evangelischen Kirchen in Norddeutschland bereits vor ihrer geplanten Fusion ein gemeinsames Projekt für neue Formen kirchlicher Kommunikation auf den Weg bringen. Es ist auf lange Sicht angelegt. Gestartet wird mit einer fünfjährigen Pilotphase, wobei nach vier Jahren die Ergebnisse zu evaluieren sind, heißt es in dem Papier.

Die Arbeitsstelle „Kirche im Dialog“ soll beispielsweise neue Arbeitsformen entwickeln und vielfältige Möglichkeiten der Begegnung und des Dialogs von Christen und Nichtchristen eröffnen. Der Bedarf dafür liegt auf der Hand: In einer Gesellschaft, bei der in Mecklenburg-Vorpommern 21,2 Prozent, im Bereich von Schleswig-Holstein 60,4 Prozent und in Hamburg 41 Prozent der Wohnbevölkerung Mitglieder einer der beiden großen christlichen Kirchen sind, stehen diese vor der Aufgabe, ihren Auftrag zur Verkündigung des Evangeliums zeitgemäß zu definieren.

In der Arbeitsstelle werden drei Referentinnen bzw. Referenten aus den Berufsfeldern Theologie, Soziologie, Sozialwissenschaft bzw. Kulturwissenschaft tätig. Zudem soll eine Teilzeitkraft die Verwaltung unterstützen. Die Aufgabe des Teams zielt auf einen Perspektivwechsel hin. Das heißt, die Mitarbeitenden sollen die Wahrnehmungsfähigkeit der Kirche befördern, „sich aus dem Blickwinkel kirchlicher und religiöser Distanziertheit oder Desinteressiertheit zu sehen und sich selbst als Fragende und Suchende zu verstehen“. Dazu zählen ebenso eigene und unterstützte Projekte mit Konfessionslosen bzw. Kirchendistanzierten - auch jenseits kirchlicher Handlungsfelder, wie auch Angebote zur Aus-, Fort- und Weiterbildung für Mitarbeitende der Kirche.

Die unterzeichnete Vereinbarung regelt unter anderem Fragen der Finanzierung, der Dienstaufsicht sowie die Einrichtung eines Beirates. Die geistliche Aufsicht der Arbeitsstelle „Kirche im Dialog“ übernimmt der mecklenburgische Landesbischof Dr. Andreas von Maltzahn. Für die ersten drei Jahre stellt die Nordelbische Evangelisch-Lutherische Kirche insgesamt 665.000 Euro, die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Mecklenburgs 180.000 Euro und die Pommersche Evangelische Kirche 55.000 Euro bereit. (22.1.2011)