Altbischof Huber: Christen sollten "Nein" zu "Pegida" sagen

21.12.2014 · Berlin.

Der Berliner Altbischof Wolfgang Huber hat Christen zu einem "Nein" zur anti-islamischen "Pegida"-Bewegung aufgefordert. Christen sollten sich an einer Ausgrenzung von Muslimen keinesfalls beteiligen, sagte der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) im Deutschlandradio Kultur. Sie sollten stattdessen für eine Gesellschaft mit offenem Charakter werben. Die Offenheit für Fremde schließe auch die Bereitschaft ein, sie aufzunehmen und Platz für Flüchtlinge zu schaffen. "Pegida" verletze diese christlichen Grundsätze, betonte Huber.

Er wünsche sich, dass sich die Menschen auch mit dem Islam differenziert auseinandersetzen, betonte Huber weiter. Eine große Gruppe wie die Muslime dürfe nicht pauschal aus dem demokratischen Konsens und aus dem "Konsens, der zwischen glaubenden Menschen auch herrschen muss", ausgegrenzt werden.

Der Theologe und Sozialethiker räumte zugleich ein, dass Gespräche zwischen Christen und Muslimen über einen europäischen Islam noch immer schwierig seien, weil viele muslimische Verbände die Befürchtung hätten, sie würden nicht als Gesprächspartner auf Augenhöhe wahrgenommen. Ziel müsse eine bessere Integration des Islam in eine pluralistische Gesellschaft sein, sagte Huber.  Die Bewegung der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) erweise sich dabei als "komplett kontraproduktiv".

Quelle: epd