Zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen geplant 70 Jahre Kirchenpartnerschaft zwischen Mecklenburg und Bayern

Treffen 2014: Pastorin Christina Stemmann (l.) und Mitglieder des Fördervereins begrüßten die Gäste, darunter Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und Bischof Andreas von Maltzahn, in der Dorfkirche Schlagsdorf.

Foto: C. Meyer

03.01.2018 · Rostock. In mecklenburgischen Kirchengemeinden sind oftmals auch bayerische Laute zu hören: Seit 70 Jahren sind Gemeinden in Mecklenburg und Bayern partnerschaftlich verbunden. 2018 wird das Jubiläum gebührend gefeiert.

Das 70-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen den evangelisch-lutherischen Christen in Bayern und Mecklenburg soll 2018 mit zahlreichen Veranstaltungen und Aktionen begangen werden. Den Auftakt macht eine Begegnung der Kirchenleitungen vom 19. bis 21. Januar in Rostock. Dabei soll auch eine Zwischenbilanz des 500. Reformationsjubiläums gezogen werden. Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm wird zum Ausklang des Treffens am 21. Januar in der Rostocker Universitätskirche predigen.

Der Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn wird in diesem Jahr als Gastprediger nach Bayern kommen und die pfingstliche Festpredigt auf dem Hesselberg halten. Außerdem soll der traditionelle "Tag der Fördervereine" am 9. Juni 2018 in Neubrandenburg (Kirche St. Michael) mit bayerischen Gästen gestaltet werden.

Im Ostseebad Kühlungsborn ist vom 5. bis 10. September unter dem Thema "Wanderer zwischen den Welten" eine Sommerklausur für kirchliche Mitarbeiter geplant, die eine Zeit lang in der jeweils anderen Kirche gearbeitet haben. Darüber hinaus sind Begegnungen von Religionslehrern, evangelischen Schulen und der diakonischen Werke angedacht. Die "Mecklenburgische & Pommersche Kirchenzeitung" wird eine Rubrik einrichten für den Austausch von Erinnerungen gelebter Partnerschaft zwischen Kirchengemeinden, Familien und Gruppen.

Gelebte Partnerschaft seit 1948

Seit 1948 sind die evangelisch-lutherischen Christen in Mecklenburg und Bayern partnerschaftlich miteinander verbunden. Erste Anfänge reichen bis in die 1930er-Jahre zurück. Diese bis heute gelebte Partnerschaft werde seit 2012 durch die Nordkirche vertreten, hieß es. Die Tradition habe die Zeit der zwei deutschen Staaten überdauert und den Weg für die Wende im Jahr 1989 bereitet. Sie habe Freundschaften zwischen Kirchengemeinden und Familien entstehen lassen.

Derzeit halten mehr als 30 Kirchengemeinden in Bayern und Mecklenburg partnerschaftlichen Kontakt. Die Zahl sei vor dem Mauerfall deutlich höher gewesen, hieß es. Während der DDR-Zeit habe fast jede mecklenburgische Kirchengemeinde eine Partnergemeinde im Freistaat gehabt. "Es gab sogar damals verbotene Drittlandbegegnungen." Dabei trafen sich junge Christen aus Bayern und Mecklenburg beispielsweise in der damaligen Tschechoslowakei zu gemeinsamen Freizeiten. Bis heute gebe es zwischen Gemeinden vielfältige Besuche, Kanzeltausch oder gemeinsame Jugend-Freizeiten.

Unterstützung für die Stiftung "Kirchliches Bauen in Mecklenburg"

Seit Jahrzehnten arbeiteten bayerische Theologen als Vikare und Pastoren in Mecklenburg, ein mecklenburgischer Pastor wechselte auf eine Stelle nach Bayern. Alle zwei Jahre treffen sich kirchliche Bauexperten im Wechsel im Süden und Norden. Bayern unterstützt die 2012 gegründete Stiftung "Kirchliches Bauen in Mecklenburg" mit Spenden und Kollekten. Sie dient vor allem dem Erhalt der 664 mecklenburgischen Dorf- und Stadtkirchen.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern hatte Ende 2016 rund 2,41 Millionen Gemeindeglieder in 1.538 Kirchengemeinden. Im Nordkirchen-Kirchenkreis Mecklenburg gab es zum selben Zeitpunkt rund 170.400 Christen in 251 Kirchengemeinden, in der gesamten Nordkirche waren es 2,06 Millionen Mitglieder in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.

Quelle: epd