Demo-Sonnabend in Rostock 4.000 Menschen protestierten in Rostock gegen AfD-Demo

22.09.2018 · Rostock.

In Rostock haben sich am Sonnabend rund 4.000 Menschen einer Demonstration der Alternative für Deutschland (AfD) friedlich entgegengestellt. Das Motto der Gegendemonstranten lautete "Kein Schritt zurück - Für ein solidarisches Rostock!". Zu den Initiatoren von Kundgebungen, Konzerten und einem Kinderfest gehörten unter anderem das Bündnis "Bunt statt braun", der Gewerkschaftsbund DGB, die Linke und auch "Rostock hilft".

In der Marienkirche hatte am Nachmittag eine interreligiöse Andacht mit dem Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn stattgefunden. Er rief die Menschen dazu auf, "Flagge zu zeigen und üblem Gerede zu widersprechen". Menschen ängstigten sich auf der einen Seite vor dem Fremden und vor der Gewalt, "die angeblich oder tatsächlich von Geflüchteten ausgeht", sagte der Bischof. Es sei wichtig, "wach zu sein, wenn jemand vorgibt, die Demokratie stärken zu wollen, in Wahrheit aber Hand an ihre Grundpfeiler legt - indem er beispielsweise unabhängigen Journalismus verleumdet".

An der Andacht nahm auch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) teil. Sie sei nach Rostock gekommen, "um allen den Rücken zu stärken, die für Demokratie und Vielfalt und gegen Hass und Gewalt eintreten". "Mecklenburg-Vorpommern ist ein weltoffenes und freundliches Land. Und das wollen wir auch bleiben", sagte die Ministerpräsidentin.

Dem Aufruf zur AfD-Demonstration unter dem Motto "Für unser Land und unsere Kinder" folgten den Angaben zufolge etwa 700 Menschen. Dort sprach bei einer Abschlusskundgebung auch der thüringische AfD-Landes-Chef Björn Höcke. Wie die Polizei mitteilte, wurden mehrere Verfahren wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet sowie mehrere Verstöße gegen das Versammlungsgesetz festgestellt. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Sie wurde von Beamten aus anderen Bundesländern und der Bundespolizei unterstützt. Insgesamt waren für Sonnabend acht Demonstrationen in der Rostocker Innenstadt angemeldet.

Quelle: epd