25 Jahre Ökumenische Telefonseelsorge MV Landesbischof Ulrich und Erzbischof Dr. Heße würdigen ehrenamtlichen Dienst

17.09.2016 · Güstrow. Das 25-jährige Bestehen der Ökumenischen Telefonseelsorge Mecklenburg-Vorpommern haben Nordkirchen-Landesbischof Gerhard Ulrich und Erzbischof Dr. Stefan Heße am Samstag im Güstrower Dom mit einem ökumenischen Festgottesdienst gemeinsam mit Mitarbeitenden und Gästen gefeiert.

In seiner Predigt dankte Landesbischof Gerhard Ulrich den Mitarbeitenden der Ökumenischen Telefonseelsorge Mecklenburg-Vorpommern: „Ihr Dienst ist eine große Leistung und ein wichtiges Angebot unserer Kirchen für Menschen in seelischen Nöten. Seelsorge spürt dem Weg Jesu mit den Menschen nach, ist Wegbegleitung, ein Stück weit auf einem langen Weg, in unebenem Gelände, vertrauend, dass Gott den ganzen Weg mitgeht.“ Seelsorge sei wie die Predigt eine „Grundfunktion unseres geistlichen Dienstes“, so Ulrich. „Die Vergebung Gottes ist ihr Ausgangspunkt. Menschen in ihren religiösen und sozialen Ängsten und Ungewissheiten zu trösten, das ist die Aufgabe.“

Der Landesbischof erinnerte daran, dass sich Telefonseelsorgerinnen und -seelsorger einem Nächsten in Not, den sie gar nicht kennen, als Gesprächspartnerin bzw. Gesprächspartner zur Verfügung stellen: „Sie sind die vielleicht erste Anlaufstelle für Menschen in schwierigen Lebenslagen, Konflikt- und Krisensituationen, die keinen Gesprächspartner finden.“ Für viele Menschen sei die Telefonseelsorge mit ihren in Aus- und Fortbildungen geschulten Mitarbeitenden „eine zuverlässige und stabile Anlaufstelle, an die sie sich buchstäblich zu jeder Tages- und Nachtzeit wenden“.

Gelungenes ökumenisches Projekt nach der Wiedervereinigung

Erzbischof Dr. Stefan Heße hob in seiner Ansprache beim anschließenden Empfang hervor, dass das Zuhören und die konkrete Hilfeleistung die bedingungslose Zuwendung zeige und dem einzelnen Menschen deutlich mache: „Du hast Würde. Deshalb gebe ich dir meine Zeit und Aufmerksamkeit. Nichts muss dir unangenehm oder peinlich sein. Deine Probleme und Sorgen machen dich nicht zu einem schlechten Menschen.“  

Darüber hinaus lobte Heße die institutionellen Rahmenbedingungen, die die Telefonseelsorge erst möglich machten. Er bezeichnete die Ökumenische Telefonseelsorge Mecklenburg-Vorpommern als ein sehr gelungenes ökumenisches Projekt nach der Wiedervereinigung, „für das wir auch weiterhin einstehen“. Er dankte dem Land Mecklenburg-Vorpommern, namentlich Sozialministerin Birgit Hesse, für die finanzielle Unterstützung der Telefonseelsorge. „Ohne Ihre Bezuschussung wäre dieses Engagement für alle Menschen in Mecklenburg-Vorpommern unabhängig von Konfession oder Religion nicht möglich“, so Heße. Ministerin Hesse überbrachte ein Grußwort im Namen der Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns.

Der Ökumenischen Telefonseelsorge Mecklenburg-Vorpommern gehören derzeit 264 ehrenamtliche Telefonseelsorgerinnen und Telefonseelsorger an den vier Standorten in Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und Greifswald an. Getragen wird die Ökumenische Telefonseelsorge vom Erzbistum Hamburg (Erzbischöfliches Amt Schwerin), dem Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg sowie von der Caritas Mecklenburg e.V. und dem Diakonischen Werk Mecklenburg-Vorpommern e.V.

Quelle: Nordkirche