Paul Fröbe, Konfirmand der Kirchengemeinde Lichtenhagen Dorf, schreibt:
Am Freitag fuhren wir um etwa 10:30 Uhr vom Rostocker Hauptbahnhof ab. Wir alle waren schon gespannt, was uns am Wochenende so erwartet. Von dort sind wir bis 13:10 Uhr nach Berlin gefahren, um von dort aus mit dem ICE bis nach Wittenberg zu fahren. Der Zug nach Wittenberg hatte erhebliche Verspätung, weswegen wir erst ca. eine Stunde später aufbrechen konnten. Wir kamen daraufhin um ca. 15:45 Uhr in Wittenberg an und mussten uns erst mal einrichten. An demselben Tag gingen wir los auf eine interessante Führung durch die ganze Stadt. Da Luther hier die kirchliche Reformation einführte, wurde uns alles über sein aufregendes Leben erzählt.
Er hatte reiche Eltern, was früher selten war, so konnte er Jura studieren. Er war auch ein sehr begabter Student, doch er brach sein Jurastudium ab, nachdem er bei einem schrecklichen Gewitter, in großer Angst um sein Leben, geschworen hatte, Mönch zu werden, wenn er überlebt. So wurde er Mönch und las die Bibel wie ziemlich wenige andere. Er entdeckte Unstimmigkeiten zwischen Bibel und Vorschriften durch die Kirche; besonders der Ablasshandel ärgerte ihn. Am 31. Oktober 1517 brachte er seine 95 Thesen an der Eingangstür zur Schlosskirche an; ein innerkirchlicher Streit entbrannte.
In Folge entstand die evangelische Kirche. Später heiratete er eine ehemalige Nonne, Katharina von Bora (er war damals 41 und sie 26); die beiden bekamen sechs Kinder. Luther setzte sich für Bildung für alle Kinder ein.
Später waren wir dann noch am Melanchthon-Haus, an der Universität und am Rathaus. Nachdem die Tour zu Ende war gab es in unserer Unterkunft ein wunderbares Abendbrot. Wir hatten noch etwas Freizeit, bis wir dann schließlich noch einen kurzen Abendspaziergang zur Elbniederung machten, der mit einer Nachtwanderung vergleichbar war. Danach gingen wir auch schon schlafen.
Am nächsten Morgen gab es um 8:00 Uhr Frühstück, damit wir rechtzeitig an der Stadtkirche ankommen konnten. Hier hatten wir nämlich ebenfalls eine Führung, welche sich nun aber mehr auf die Kirchen und ihren Bezug zu Luther, als auf die Stadt im Allgemeinen bezog. Als wir in der Stadtlkirche fertig mit der Führung waren, sind wir zu Fuß zur nicht weit entfernten Schlosskirche gegangen. Auch hier gab es eine Menge an Sachen, die kaum einer von uns vorher wusste. Nach diesem „Wissens-Schock“ hatten wir noch Freizeit, welche die meisten dafür nutzten, noch mal alle Vorräte aufzufüllen, um nicht zu verdursten. Um 12:00 Uhr gab es dann, natürlich in unserer Unterkunft, Mittagessen. Nach diesem Festschmaus brachen wir in Richtung Luther-Haus (dort, wo Luther lebte) auf, um auch hier noch eine Führung mitzumachen.
Wir sahen die Kanzel, von der Luther früher gepredigt hat, sein Esszimmer, in welches er seine Studenten einlud und vieles mehr. Am Ende der Führung haben wir mit Feder und Tinte alte Buchstaben geschrieben, was die meisten nicht wirklich konnten und haben noch eine Luther-Rose aus Ton gemacht.
Jedenfalls haben wir es versucht.
Am Abend haben wir nach dem Abendessen alle zusammen einen Film auf einer Leinwand geguckt. Er war mehr oder weniger aufregend und es war eine tolle Atmosphäre. Dieses Mal mussten wir schon früher schlafen gehen, da wir morgens noch unsere Sachen für die Abreise bereit machen mussten.
Am nächsten Morgen aßen wir wieder, wie jeden Morgen, um Punkt 8:00 Uhr Frühstück und gingen nicht viel später los zum Gottesdienst in die Schlosskirche, welche nicht weit von unserem Heim entfernt lag.
Etwa 11:30 Uhr waren wir wieder in der Jugendherberge, in welcher wir dann zu Mittag aßen, um nach dem Mittag unverzüglich zum Bahnhof zu gehen. Leider konnten wir auf der Rücktour nicht mit einem ICE fahren, da dieser aus irgendeinem Grund nicht um diese Zeit fuhr. Wir kamen also pünktlich am Bahnhof in Berlin an und verpassten unseren Anschluss-Zug zum Glück nicht. Auf der Rückfahrt hielten einige von uns Konfirmanden spannende Gespräche.
Wir kamen nachmittags um 17:25 Uhr am Hauptbahnhof von Rostock an und jeder fuhr zu sich nach Hause.
Wie man liest hatten wir alle zusammen – Konfirmanden und Konfirmandinnen aus den Kirchengemeinden Lichtenhagen-Dorf, Rethwisch und Kühlungsborn - eine schöne und abenteuerliche Zeit auf unserer Konfi-Fahrt.