Volkskrankheit 111.800 Menschen leiden in MV an Depressionen

19.08.2017 · Schwerin.

In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Zahl der Menschen im mittleren Alter, die an einer Depression leiden, zwischen 2012 und 2015 um acht Prozent auf 111.800 Betroffene erhöht. Das geht aus einer Analyse hervor, für die die Barmer Krankenkasse die Daten für Menschen zwischen 40 und 64 Jahren ausgewertet hat. Depressionen seien längst eine Art Volkskrankheit, die so früh wie möglich behandelt werden sollte, sagte Barmer-Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach. Nach Daten des Statistischen Landesamtes begingen MV im Jahr 2015 insgesamt 200 Menschen Suizid - 159 Männer und 41 Frauen.

Die Ärzte diagnostizierten im Jahr 2015 bei 76.200 Frauen und bei 35.600 Männern im Nordosten eine Depression. Frauen suchten eher als Männer nach Hilfe und vermuteten eher familiäre oder gesundheitliche Probleme als Grund ihrer Erkrankung, hieß es. Hingegen klagten Männer häufiger über Schlafprobleme und gäben meist berufliche Probleme als Grund an.

Eine Depression kann sich durch eine gedrückte Stimmung, Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Desinteresse, Freudlosigkeit, Antriebsmangel und erhöhte Ermüdbarkeit ausdrücken. Online-Trainings wie "Pro Mind" würden erste Hilfe bieten und Depressionen vorbeugen, hieß es. Sie zeigten Betroffenen, wie sie ihre Erschöpfung überwinden und Stress abbauen können.

Quelle: epd